Bolivien

Bolivien, dessen Hauptstadt Sucre ist und nicht wie so oft fälschlicherweise angenommen La Paz. Dies ist der auf 3.200 bis 4.100 m höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Bolivien hat den Namen von seinen (aber auch Befreier von vielen Ländern Südamerikas) Befreier Simon Bolivar.

3 Klima- und Landschaftszonen prägen das Land:

• Altiplano: diese Hochebene (reicht auch weit nach Peru) ist das eigentliche Kernland, wo 80% der insgesamt 10,5 Mio Einwohner leben. Mittendrin liegt der Titicacasee, der höchstgelegene kommerziell schiffbare See der Erde.
• Llanos: tropische Savannen und Regenwaldgebiete machen flächenmäßig den großten Teil Boliviens aus.
• Yungas: befindet sicht zwischen den Andenabhängen und ostbolivischen Bergland.
• und nicht zu vergessen der Salar de Uyuni, mit 12.000 km² größte Salzsee.

72 % der Bevölkerung gehört der indigenen Bevölkerung an (ua Quechua und Aymara). Heutzutage gibt es noch ca. 40 ethnische Gruppen (zur Zeit der spanischen Eroberung 80), die noch 36 unterschiedliche Sprachen sprechen. Neben diesen ist Spanisch Amtssprache.

Im 15. Jahrhundert war Bolivien Teil des Inka-Reiches. Ein Jahrhundert später wurde es von der spanischen Krone erobert und im 19. Jh von Simon Bolivar befreit. Heute ist der Koka-Bauer Evo Morales der 1. indigene Präsident Boliviens.

Es herrscht ein massiver West- (Hochland mit indigener Bevölkerung) Ost-(Tiefland mit europäischer abstammenden Bevölkerung) Konflikt. Hauptgrund ist das im Osten vorkommende Erdöl- und Gasvorkommen das diesem Gebiet einen ziemlichen Wohlstand gebracht hat sowie rassistische (Indios mit dunkler Hautfarbe vs. heller europäischer Abstammung) und sprachliche Unterschiede. So streben die östlichen Departamentos eine Autonomie an, das zu Protesten, Ausschreitungen und gefälschten Wahlen führte. Bei einer Volksabstimmung im Jahr 2009 wurde die Autonomie abgelehnt.
Trotz seines Reichtums an Bodenschätzen (früher Kupfer, dann Zinn, heute Erdöl und -gas) ist Boliven eines der ärmsten Länder Südamerikas. Zwei Drittel der Bevölkerung lebt in Armut, knapp die Hälfte ist arbeitslos.
Der Koka-Anbau ist der Hauptwirtschaftszweig, doch herrschte 2002/03 ein großer Interessenskonflikt zwischen den Cocaleros und der Regierung. Durch den jetztigen Präsidenten Morales haben die Cocaleros einen Befürworter bekommen. Er will die industrielle Herstellung von Koka-Nutzprodukten wie Tee, Getränke, Mehl und medizinische Heilmittel fördern.