Ein Treffen – 3 Nächte gezecht
Treffen mit Guillaume, den wir auf der Osterinsel kennengerlent haben.
Treffen mit Guillaume, den wir auf der Osterinsel kennengerlent haben.
Die Umgebung von Cusco hat landschaftstechnisch einiges zu bieten. So kann man zum Beispiel einen Ausflug zu den Salinas in Maras machen und ein paar Kilometer weiter steht eine von den Inkas erbaute, allerdings nicht rechteckige Anlage, die wohl ein Laboratorium zur Züchtung neuer Pflanzenarten gewesen sein muss.
Wie fährt man dahin? Diese Frage stellten wir in der Touriinfo. Leider war die Auskunft nur darauf zugeschnitten das man gefälligst eine Tour buchen sollte, es sei ja so gefährlich und überhaupt. So machten wir uns auf den Weg nach Chinchero, von wo aus man ein Taxi nach Maras und Moray nehmen sollte. Laut Info würde dieses Taxi 10 Soles losten. Als wir dort ankamen, nahmen wir mal eine Suppe als Frühstück und gingen zum Taxistand. Dort wollten sie aber zwischen 40 und 80 Soles für die Fahrt haben, die Begründung für den hohen Preis waren irgendwelche Desvios (Umleitungen), welche aber nicht vorhanden waren. Wir also weiter und dachten einer wird schon kommen. Kam er auch und so konnten wir uns schlussendlich auf 40 Soles für beide einigen. Nach einigen Kilometern dann kam die Abzweigung mit dazugehöriger Busstation und wir fühlten uns voll verarscht von der Frau in der Info. Naja, jetzt hatten wir unseren Fahrer, wobei der glaub ich frisch von einer Party gekommen ist und wohl noch immer dicht war. Auch das Auto war ein Witz. Die Landschaft allerdings eine Hammer. So kamen wir zu den Salinas von Maras bezahlten 5.- Soles Eintritt, fuhren in den Talkessel und staunten nicht schlecht als wir dort inmitten von rostbraunen Gestrüpp weisse Salzfelder glänzen sahen. Kurios, hier wird wirklich Salz abgebaut. Also runter und ein bisschen durch die Salinas gestapft, einige Fotos gemacht, wir waren etwas früher als die angebotenen Touren dort und hatten noch bestes Licht und keine Menschen, die einem im Bild stehen. Aber nach einer halben Stunde hat man alles gesehen, denn so gross ist die Anlage dann auch wieder nicht. Unser Taxler wartete schon ganz aufgeregt am Parkplatz um nach Moray weiterzugurken. Das witzige war das er dann einige Male nach dem Weg fragen musste wo eigentlich die Ausgrabung dort sei. Nach einer halben Stunde fanden wir sie dann doch, wieder Eintritt zahlen 10.- Soles und wunderten was man sieht. Hier waren wir dann nicht mehr ganz so alleine, denn andere Gruppen waren auch schon da. Also ein bisschen gerätselt was das hier darstellen könnte um dann tiefer in die Anlage vorzustossen. Die aussen angebrachten Stufen der Inkas waren gar nicht soleicht zu nehmen. Aber auch hier ist man nach einer guten Stunde fertig und so machten wir uns auf den Weg zurück. In Chinchero angekommen hatten wir auch gleich Glück mit einem Collectivo zurück nach Cusco gefahren zu werden. Das kostet dann 3 Soles und dauert ca. 1 Stunde. Ein wirklich netter Tagesausflug geht zu Ende. Ich kann empfehlen diesen Trip selber zu machen, obwohl die Tour ab 25 Soles zu haben ist. Wenn man es besser plant, kann man noch an einen See in der Nähe von Chinchero fahren und dort ein wenig relaxen.
Sollte man sich in Cusco massieren lassen? Wahrscheinlich schon, ob es ein “happy end” gibt wage ich aber zu bezweifeln. Wenn man nicht auf dem Weg nach Machu Picchu in den heissen Thermen gebadet hat,
wobei ich persönlich das Bad in Santa Teresa empfehlen kann, sollte man diese 20 Soles für die Massage doch riskieren. Ich war ja schwimmen also hab ich die 20 Soles dann für einen Cocktail ausgegeben, manchmal bekommt man auch 2 Cusqueñas dafür.
Schlafen kann in Cusco auch ganz schön ins Geld gehen. Wir hatten Glück und bekamen für 20 Soles pro Person ein Zimmer mit fabelhafter Aussicht auf den Aussichtsberg und einer schrecklich netten Familie. Wer in gemütlicher Atmosphäre wohnen will ist in der Hospedaje Emanuel sehr gut aufgehoben. Ein Fazit aus dem Aufenthalt zu ziehen ist wirklich schwieriger als ich mir gedacht habe. Der Unterschied zu anderen Städten in Südamerika ist gleich beim ankommen sichtbar. Jede Menge Touristen, die meisten ganz ungeniert mit der Kamera um den Hals, auf der anderen Seite die etwas lästigen Menschen die einem überteuerte Drinks und Essen verkaufen wollen, dann Masajes an jeder Ecke, von breit grinsenden Mädels angeboten, und natürlich nicht zu vergessen die Menschen die einem auf den Machu Picchu schleppen wollen, für die unterschiedlichsten Preise. Witztigerweise gibt es auch diejenigen die neben der überproportional vertretenen Polizei, noch ein bisschen Gras oder Coca verkaufen wollen. Gibt es eigentlich den Ausdruck Polizeistadt?
Auf Cusco trifft das wohl zu. Obwohl, eines muss ich einwerfen, die Bars haben sehr wohl Qualität. Hier bekommt man noch am ehesten das was man als Cocktail bezeichnen würde. Atmosphärisch sind die meisten wie wir an 4 Tagen hintereinender bemerkt haben. Da haben wir mit einem Bekannten den wir auf der Osterinsel getroffen haben ein paar Nächte Abstand von den Ruinen genommen. Dieses um die Häuser ziehen, blödsinn reden und Reisetipps austauschen war mal richtig angenehm. Ich hoffe Guillaume ist auf den Weg nach Machu Picchu nicht in den selben Regen geraten, den wir 2 mal geniessen durften. Ja der Weg zu den Ruinen ist weit in dieser Stadt. Abgesehen von denen die man rund um die Stadt mit einem “Boleto turistico” (130.- Soles) begutachten kann. Ehrlich gesagt, wir hatten keine Lust mehr auf Steine, weil eigentlich haben wir im Norden von Peru, sprich Kuelap und Trujillo mehr über die PräInka Zeit erfahren als wir es hier getan haben. Das mag vielleicht daran liegen das, das Geheimnis von Machu Picchu noch nicht ganz von der Wissenschaft geklärt scheint. Man hört von den unterschiedlichen Guides auch unterschiedliche Geschichten zu ein und dem selben Stein.
Es gibt zwar ein Museum in Cusco, das aber auch nicht wirklich was zu bieten hat ausser ein paar Fundstücke, die nicht wirklich beschrieben sind und man daher eher gelangweilt daran vorbeigeht und sich fragt warum man 10.- Soles dafür zahlt. Alles wirkt extrem veraltert. Schade, aber der Weg nach Machu Picchu, wir entschieden uns für den Salkantay Trek, war das eigentliche Erlebnis der Besichtigung des Weltwunders. Im nachhinein ärger ich mich fast das wir nicht auch nach Choquechirao gegangen sind, denn dieser Ort scheint noch nicht überlaufen zu sein und liegt eigentlich auf dem Weg nach Machu Picchu.
Preistechnisch kann man schon mal 100 Dollar pro Tag und Person rechnen. Es geht natürlich auch mit dem Zug nach Aguas Calientes, auch ein Ort mit einer Therme, aber lang nicht so idyllisch wie sein Name. Besteht der ganze Ort doch nur aus Hotels und einem kitschigen Touristenmarkt und ist obendrein noch sauteuer, wie ein österreichischer Schiort, nur ohne Schnee eben. Zum Glück kann man aber überall ein bisschen um die Preise feilschen.
Auch nicht ganz ungefährlich scheint das Rennen um den Stempel für den Wayna Picchu zu sein. Um das Weltkulturerbe aus einem anderen Standpunkt als dem gewohnten zu sehen, rennen die Massen um 5 Uhr in der Früh Richtung Eingang. Dabei werden schon einige Stufen und Höhenmeter überwunden. Das geht schon ein bisschen auf die Gesundheit wenn man da anfangs mittendrin geht. Zum Glück konnte ich mich dann absetzen und das Genze gemütlich angehen. Einen Stempel hab ich trotzdem bekommen. Aber um dann auf den Wayna Picchu zu gehen hat mir die Energie gefehlt. Anderen scheint das auch nicht zu bekommen, sie werden nach einem zu raschen Aufstieg im Bodybag retourniert. Tut mir leid für die Angehörigen!
Nach 2 ½ h Busfahrt kamen wir in Mollepata (2900m) an. Dort wurde schnell gefrühstückt, dies war noch nicht im Preis inkludiert und so musste man für ein continental Frühstück 7 Soles berappen (Austrian breakfast 11 Soles ).
In der Zwischenzeit wurden die Mulis und Pferde gebracht und mit Essensproviant, Küchenutensilien und Zelten bepackt. 5-6 kg pro Person konnten wir auf die Pferde laden (auch wenn man von diversen Internetseiten oder Reisebüros andere Informationen bekommt!). Zu unserer Überraschung wurde das Gepäck tatsächlich mit Waage abgewogen und dessen Gepäck Übergewicht hatte, musste entweder einen Träger bezahlen oder einige Sachen bei Personen, die weniger in ihrem Gepäck hatte, hineingeben.
Wir sind also in Cusco angekommen. Es war ein anstrengender Flug von Trujillo nach Lima und von dort weiter nach Cusco. Bezahlt haben wir allerdings nur 227.- Dollar, was ich jetzt nicht als sehr viel empfinde.
Wir beschlossen den Flug zu nehmen weil wir aus wettertechnischen Gründen nicht in den Cordilleras blancas wandern gehen wollten, obwohl die Gegend dort schon sehr schön sein soll… Einige andere Ruinen haben wir auch ausgelassen weil ja der härteste Brocken auf uns zukommt. Machu Picchu wird für die nächsten Tage unser Ziel sein. Vier Tage dauert die Wanderung von Cusco aus. Eigentlich fängt man ja erst bei Mollepata an zu gehen, vorher hat man noch 4 Stunden im Auto auszuharren um dorthin zu gelangen. Wir gehen auch nicht die klassische Route, also den Inkatrail, der auch bis November ausgebucht ist, sondern die sicherlich nicht weniger aufregende Strecke die sich Salkantay Trek nennt. Ich freu mich eigentlich schon und hoffe das Wetter und der Vollmond wird sich zu unseren gunsten entwickeln. Im Moment scheint eher ein Gewitter über der Stadt aufzuziehen aber das ändert sich hier immer sehr schnell.
Cusco, noch nie hab ich in Südamerika mehr Menschen offen mit einer Kamera um den Hals herumlaufen sehen als in dieser Stadt. Irgendwie ist mir Cusco schon fast ein bisschen zu clean. Zumindest was den Hauptplatz und die 5 anderen Blocks die sich um ihn herum scharen anbelangt. Kaum Verkehr, eine Menge schüchterner Strassenhändler und jede Menge Geschäfte in denen man Touren buchen kann. Auch könnte man hier Fotoequipment erwerben. Ich bin ja schon länger auf der Suche nach einem Polfilter, in Trujillo wurde ich fündig, glaubte ich zumindest. Nach dem ersten Bild dachte ich hab was mit Weichzeichner gekauft. Also wieder retourgeben. Zuerst dachte der Händler allerdings es sei nur verwackelt, es dauerte dann schon mal eine halbe Stunde um ihn zu überzeugen das der Filter einen Fehler hat. Auch in Cusco glaubte ich schon am Ziel zu sein und probierte den Filter gleich aus, aber auch der hatte einen Fehler. Ich hoffe das ich anderwo fündig werde. Die Preise wanken auch ziemlich 90.- Soles in Trujillo, 250.- in Cusco für den selben Filter. Auch sonst ist Cusco sehr sehr teuer ist mir so aufgefallen. Essen gehen ist hier schon mal 30.- Soles teuer, natürlich nicht am Markt, wo man neben Hojas de Coca und San Pedro auch lecker Schokolade bekommt und natürlich Suppen für 3 Soles. Eine Ananas für 1,5 Soles wird in Kürze angeschnitten. Ansonsten werd ich versuchen Spagetthi aufzutreiben, ist hier aber im Gegensatz zu Salat recht einfach zu bekommen. Achja, ich wollt euch mitteilen das unsere Wanderung 220.- Dollar kostet und wir sie hier gebucht haben. Nächste Woche können wir euch mehr erzählen und sagen ob sich die Tour gelohnt hat.
Panorama Theme by Themocracy