Wueste Thar und Bikaner aus Christinas Sicht
7.2. Im Zug nach Bikaner
Fast unglaublich, doch wir waren fast perfekt ausgeschlafen und fit für den Tag. Die Landschaft
hatte sich in der Nacht komplett verändert, draußen konnte man bereits die Steppe erkennen.
Endlich um 10 Uhr, also nur mit 5 h Verspätung kamen wir an der Lalgarh Railway Station, nähe
Bikaner an. Doch wiedermal kein Driver mit Schild da, dafür kam eine Horde von Tuktukfahrern
und Hotelkeiler angestürmt. Kurz bevor uns der Mut verließ und wir uns nach einer anderen
Fahrgelegenheit umschauen wollten, kam unser Driver aus dem Bahnhofsgebäude, er hatte uns
drinnen erwartet und war ohne Schild. Das Sagar Hotel, in das er uns brachte war einfach ein
Wahnsinn, wie aus 1001 Nacht. Das Zimmer riesig und alles total vornehm. Einfach perfekt. Nach
einer kurzen Säuberung wollten wir etwas Wasser besorgen und etwas zum Essen organisieren,
doch stattdessen, betraten wir das Junargarh Fort – erbaut von den Mongulen im 16. Jh.
Ein riesiger Bau mit kleinen Kuppeln hier und da, ein Brunnen, ein Garten, alles klein und verspielt,
doch da die Sonne schlecht stand – es war ja wie immer Mittagszeit – und unsere Kehle nach
Wasser verlangte, beendeten wir vorerst mal unseren Spaziergang um uns im Bazaar mit diesen
Dingen einzudecken. Danach ging es zurück. Mit einem Eintritt von 150 Rs + 20 Rs
Kameragebühr konnten wir Teile des Forts besichtigen. Zur Beschreibung fehlen mir einfach die
Worte, ein künstlerisch ausgestalteter Bau mit kleinen Gängen, die einen von einem
beeindruckenden Zimmer zum nächsten führten, jedes Zimmer mit anderen künstlerischen Arbeiten
versehen bis wir schlussendlich 2 oder waren es doch 3 Stockwerke höher standen und somit die
Innenhöfe und Gärten überblickten. Ohne Wegweiser könnte sich hier jeder leicht verirren. Nach 3h
Besichtigung von gigantischen künstlerischen und architektonischen Arbeiten, brauchten wir mal
eine Pause.
Der eigentliche Plan, danach war noch ein kurzer Trip in den Zoo und dann relaxen, doch wer uns
kennt, weiß, dass das nie der Fall ist. Auf den Weg in den Zoo, trafen wir Sadam Hussein (ob der
Namen wirklich stimmte?), der uns die Ruinen vom Zoo zeigte, da er vor 2 Jahren aufgelassen
wurde und stattdessen machten wir einen Abstecher in die Old City mit unserem neuen Freund, der
rasch zu unserem Guide wurde und schon bald gesellte sich sein Kollege zu uns.
Die Old City besteht aus 3 Teilen:
1. Wohnungen: Die Häuser mit ihren wunderschönen Wandmalereien und Freskenarbeiten
kann man nur bestaunen. Man wird einfach sprachlos.
2. Gewürzmarkt: wie auf den Bildern, nur der Duft ist betörender.
3. Jain Tempel: Jain: eine Religion mit 24 „Göttern“ doch ohne Priester, so werden
Hindupriester in den Tempel geholt. Der Tempel an sich sollte der einzige, Indiens sein
welcher mit Wandmalerei verziert ist. Ansonsten sind diese nur mit Skulpturen
ausgeschmückt.
Nach sovielen Eindrücken kamen wir ausgelaugt in unser Zimmer und verbrachten den Abend
endlich mal mit Bier und Rum bzw. Gin trinken, dies kostete uns gleich mal 1400 Rs inkl. Essen.
8.2.
Diesmal sollte es ein total gemütlicher Tag werden. Ein kurzer Ausflug nach Deshnok, zum
bekannten Rattentempel. Doch bis es dahin kam, mussten wir erst den richtigen Bus finden, der
angeblich ja gleich ums Eck losfährt. Ein paar Meter vom Hotel entfernt standen wohl welche, doch
zuerst verstand uns wie so oft schon keiner oder wollte uns keiner verstehen. Dann es hieß nur yes,
Deshnok, come in. Beim zweiten Anlauf, erhielten wir die Auskunft, dass die Fahrt 20 Rs kostet
und der Bus gleich fährt. So tuckerten wir mit 20 km/h bis zur ersten wirklichen Haltestelle, wo
endlich auch Leute zustiegen. Bis nach Deshnok dauerte es ca. 1 Stunde, wohl auch deshalb, weil in
der Stadt die erlaubte Geschwindigkeit nur 20 km/h beträgt und obwohl jeder wie eine gesenkte Sau
fährt, der Bus sich tatsächlich an die Beschränkung hielt.
Der Rattentempel war dann wirklich ein aussergewöhnliches Erlebnis. Überall kreucht und fleucht
es, entweder am Boden die Ratten oder in den Lüften die Tauben. So darf man sich nicht wundern,
wenn man schon bald wirklich in der Scheiße steht, denn die Schuhe muss man wie in jedem
Tempel ausziehen. In diesem Tempel werden die Ratten verehrt, gefüttert und angebetet, wo
hingegen man in anderen Ländern panische Angst vor diesen Tieren hat. Es gibt sogar Priester, die
nur dafür angestellt sind, Rotis zu backen um das Endprodukt gleich an die Ratten zu verfüttern.
Ein ziemlich bizarres Erlebnis, doch können wir mit gutem Karma heimgehen, denn wir haben die
weiße Ratte gesehen.
Der sehnlichste Wunsch nach diesem Besuch, war uns die Füsse zu waschen, doch dieser wurde uns
erst wieder im Hotel gewährt. Später gingen wir noch auf die Suche nach den einzigen uns
bekannten English Wine and Beer Store, wo wir unsere Notration an Schnaps kauften.
Mit einen gemütlichen Abend lassen wir diesen doch so eindrucksvollen Tag ausklingen.
9.2.
Letzter Tag in Bikaner, so starten wir gleich mit einer Morgenfotoshootingtour beim Nachbarshotel,
den Lalgarh Palace, der noch von Zeiten des Raj Singh Ji (Gründer von Bikaner) stammte.
Angeblich auch das Rote Fort von Bikaner genannt.
Zumittag gings dann in die Altstadt, wo wir uns wiedermal durch die Gässchen schlängelten und
einige Bilder vom Strassenleben schossen. Später ging es dann per Tuktuk zum National Research
Center on Camels. Dies ist angeblich die einzig existierende Kamelfarm in Rajastan, in der Kamele
gezüchtet werden, die später ausbildet und und für Paraden verwendet werden. Es werden ca. 400
Kamele dort gehalten – davon 4 Rassen: Bikaner, Jaisalmer, Kachchi, und ?, die von 150 Arbeitern
versorgt werden.
Getestet haben wir sogleich die Milch, welche man für 4 Rs vor Ort kaufen konnte. Schmeckt ein
bisschen nach Stroh….
Danach wollten wir noch ein wenig shoppen, was sich im verwinkelten Bazar als gar nicht so
einfach herausstellte. So gab es doch wieder nur das Rückzugsgebiet ins Hotel, denn wir müssen
warten, da unserer heutiger Zug weiter nach Jaisalmer erst um 23.25 Uhr fährt. Züge finden, ist
jedesmal ein Abenteuer, da es meistens Unterschiede zwischen der Anzeigetafel, Durchsage oder
die Auskunft der anderen Bahnreisenden gibt, doch schlussendlich fanden wir den richtigen Zug.
Diesmal ohne Klimaanlage. Diese wird jedoch gar nicht benötigt, da es im Bikaner-Jaisalmer
Express so zugig ist, dass wir die ganze Nacht durch froren. Nebenan war eine Gruppe die die
Nacht zum Tage machte und so wurde nicht sehr viel geschlafen.
10.2.
Völlig durchgefroren kamen wir um 6 Uhr in Jaisalmer an, wo wir auch diesmal gleich abgeholt
und ins Palace Hight Hotel chauffiert wurden. Dies ist zwar nicht ganz so luxuriös wie das
vorherige, doch durchaus nett ist. Von der Dachterasse hat man einen wunderbaren Ausblick auf die
Mauern des Forts und über die Häuser der Stadt.
Ritchy ist jedoch etwas angeschlagen und blieb fast den ganzen Tag nur im Bett. Währenddessen
hatte ich nachmittags eine kleine Stadtführung bzw. die Havelis von Jaisalmer wurden mir näher
gebracht. Auch hier ist die architektonische Arbeit wundervoll, doch langsam hat sich das Auge an
diesen Anblick gewöhnt, sodass das überwältigende Gefühl sich nicht mehr ganz so einstellt.
Im 12. Jh. wurden die Havelis hier erbaut. Eine kleine Führung durch die Räume brachte mir das
damalige Leben etwas näher und am Ende landete ich in einem Stoffgeschäft, wo mir die
verschiedensten Fabrikate vorgeführt wurden. Das Kaufen unterließ ich und so gingen mein Guide
und ich bald unterschiedliche Wege, was mir natürlich wieder zum Verhängnis wurde. Ich fand zwar
die German Bakery und den Bhang Shop – Tee oder Lassi mit Hasch kostet 50 -70 Rs, 1 Päckchen
„Stoff“ 300 Rs – doch der Heimweg erwies sich wiedermal etwas schwierig. Nach 50 min. wurde
ich dann von anderen Hotelbewohnern heimgeleitet. Später schlenderten Ritchy und ich noch etwas
durch die Gassen, wo wir endlich bei jeweils einer Hose und ein Hemd für Ritchy fündig wurden
(1150 Rs). Zwischen all den vegetarischen Restaurants gab es dann doch doch eines, das Chicken
und Lammgerichte anbot, leider zu etwas teuren Preisen. Egal, unser Magen verlangte nach fester
Nahrung.
11. – 15.2.
Camel Safari.
1.Tag
Vormittags ging der Trip los. Wir fuhren Richtung pakistanische Grenze, wobei unser Auto nach
24km plötzlich in die Wüste abbog, wo 2 Kamele und unser Guide uns im Empfang nahmen.
Proviant und Gepäck aufgeladen und los gings:
Aufzeichnungen von der Wüste:
So beschritten wir die friedliche Wüste, nur der Wind rauschte uns mit seiner kühlen Brise um die
Ohren, doch so wird es in der Sonne nicht allzu heiß. In den Wintermonaten steigt die Temperatur
hier in der Mittagszeit so um die 30°C hoch. Doch die gefühlte Temperatur war (am ersten Tag)
doch eindeutig geringer, und so kam man mit einem Trägerleibchen, einem dünnen Shirt und ev.
Einer Jacke sehr gut aus.
Der Ausblick auf die ersten Dünen ist für mich wiedermal überwältigend. Nichts als Sand,
Sträucher und wir – die zwei Kamele mit den Namen Raja und Mumal und unser 25 jährige Guide
Taruk Khan. Taruk ist in der in der Wüste aufgewachsen, lebt in einem Dorf in der Nähe zur
Pakistanischen Grenze, wo Touris keinen Zutritt haben. Denn in dieser Gegend fragt keiner wer du
bist. Hier wird schnell und scharf geschossen. Er, und seine Frau, und seine 3Monate alte Tochter
wohnen in einem Dorf ohne Wasser, Strom. Zugang zu Bildung gibt es überhaupt keine. Das
einzige was hier auf den Tisch kommt sind Chapatis, denn Gemüse oder andere Lebensmittel
müssen sehr teuer in Jaisalmer gekauft werden. Auch haben die Dorfbewohner keine Möglichkeit
selbst etwas an zu bauen. Diese einseitige Ernährung macht sich schnell einmal bemerkbar, denn
Reis, Kekse usw. verträgt Taruks Magen überhaupt nicht. In der Hauptreisezeit ist er als
Touristenguide unterwegs um mit seinem Lohn vielleicht doch Gemüse oder Obst nach Hause zu
bringen.
Diese Arbeit verrichtet er schon seit 11 Jahren, ansonsten hofft er, dass er bei einem Grundherren
am „Farmerland“ arbeiten kann. Taruk Khan ist der perfekte Wüstenkenner und Kamelführer und
auch Koch. Seine Chapatis schmeckten hervorragend. Der allabendliche Gemüseeintopf war zwar
sehr lecker aber für unseren Gaumen ein wenig zu eintönig.
Die Landschaft, die wir mit unserem Wüstenschiff durchschritten – Unser Guide musste leider zu
Fuss gehen, da wir sein Kamel nicht bezahlt haben, aber wir wurden darüber auch nicht informiert –
ist eine spannende abwechslungsreiche Landschaft aus Dünen, durchsät von Steinen und Steppe in
der auch immer wieder Grünes zum Vorschein kam. Wenn man bedenkt das es hier seit über 4
Jahren nicht mehr geregnet hat, ist es schon erstaunlich wie die Pflanzen sich hier halten.
Die friedliche Stimmung kann uns schon fast die hektische Atmosphäre von Delhi und Bikaner
vergessen lassen.
Am Abend campten wir am Dünenrand mit in einiger Entfernung zu zwei anderen Camps. In einem
gab es sogar Betten, die zwischen den Dünen sehr bizarr wirkten. Beim Gedanken an das
Verbringen der Nacht, wurde mir ganz kalt. Sobald die Sonne weg war, wurde es richtig frisch. Am
kleinen Lagerfeuer wird dann gegessen und ein wenig über das Leben gesprochen. Was jetzt aber
eher hieß das wir sehr neugierig waren. Vom Nachbarscamp kommt der 10 Jahre alte
Lehrlingsguide mit unseren Decken. Er versucht gerade irgendwie Englisch zu lernen wie wir dann
bemerkt haben. Da man sich die Schule weder leisten noch den Weg dahin täglich auf sich nehmen
könnte, lernt man sozusagen während der Arbeit.
Plötzlich steht ein Typ mit einem Sack voller Bier vor uns. Sein Job von Camp zu Camp zu gehen
und Bier zu verkaufen, mutet etwas eigenartig ein. Das Nachtlager wird später mit den
mitgebrachten Decken neben unserem kleinen Feuerchen hergerichtet und dabei verfliegt die
Befürchtung eine eisige Nacht ohne Schlaf verbringen zu müssen. Es wird dann doch ziemlich kalt,
doch geschlafen mit Blick auf die Milliarden von Sternen haben wir trotzdem sehr gut.
2. Tag
An unseren 2. Tag konnten wir ganz erholt auf unsere Kamel steigen und ich darf sogar ganz
autonom reiten. Das Kamel trottet so vor sich hin, anscheinend kennt es den Weg sehr gut,
ansonsten hilft der Guide mit seinen verschiedenen Klick- und Zischlauten weiter. Nach der
Überquerung mehrerer Dünen stehen im Tal plötzlich 3 Hütten, das Dach aus Gras, die
Grundmauern ein Gemisch aus Kuhdung, Steinen und Wasser. Überall laufen Zicklein, Lämmer,
einige Hühner und eine Kuh herum. Aus den Hütten kommen gleich die Kinder mit der Frage
„Schoolpen?“ angelaufen. Ansonsten gibt es noch Frauen, eine davon bereitet für uns Chai zu. Die
Dorfbewohner besitzen einen Wassertank, der im Winter ein Mal im Monat aufgefüllt werden muss.
Ein 300 Liter Tank kostet im Moment ca.1000 Rs bzw. 5-6 Zicklein, die vorher an den Mann
gebracht werden müssen. Im Inneren des Hauses kann man das ganze Hab und Gut der Familie
erkennen. Eine kleine Kochstelle, Bettzeug,alles sehr zweckmässig geschlichtet – das Bett steht
tagsüber vor dem Haus als Sitzgelegenheit – Geschirr und ein bisschen Proviant. Mit einem etwas
mulmigen Gefühl verlassen wir das Dorf, denn diese Art zu leben ist unser Blick nicht gewohnt.
Weiter geht es quer durch Sträucherund Dünen zu einem Gebiet aus weiß-rosa Felsen, wo wir
Mittagsrast einlegen. Der Zeitablauf scheint immer derselbe zu sein, 2-3 Stunden reiten,
Mittagspause bzw. Abendcamp. Bei unserem heutigen Nachtlager sind wir total verblüfft, nach
einem mit Sträuchern bewachsenem Tal erscheint plötzlich vor uns eine wunderschöne,
unangetastete Dünenkulisse mit einer kleinen Strohhütte. Ein Bilderbuchanblick. Da getraut man
sich oft gar nicht diese perfekten Sandgebilde mit Fußspuren quasi zu verunstalten.
Abends erfahren wir, dass bei Taruks Hochzeit ca. 500 Personen anwesend waren. Sein Vater
musste für die Braut 20.000 Rs zahlen – eigentlich dachte ich, dass es umgekehrt wäre. Er hatte
seine Frau vorher noch nie gesehen uns ist jetzt glücklich sie zu haben, nicht das Herz oder die
Liebe zählt sondern, eher die Tatsache, dass die Frau 2 Augen, Hände und Füsse hat.
3. Tag
Vormittags erreichen wir Dasmer, ein Dorf mit ca. 400 Einwohnern, und 2 riesigen Wassertanks.
Eine Horde Kinder begrüßt uns wiedermal mit den Worten „Schoolpen?“, „Rupies? Oder wenn sie
schon etwas mehr von dem in der Schule gelernten Tourism-English gelernt haben, „Your
Country?“, „Your Name?“. Es gibt zwar eine Schule, doch wiedermal kann man den Lehrer nicht
bezahlen. In diesem Fall gibt es kaum eine Chance ein Gespräch zu führen. Ähnlich ergeht es uns
bald mit unserem Guide. Zwar kann man das Wichtigste erfahren, doch dies ist schon schnell
erzählt bzw. hat man den Eindruck, dass er nur irgendwas antwortet, aber die Frage nicht wirlich
verstanden hat. Auch scheint er kein Interesse direkt an uns, unserer Herkunft bzw. sonst welche
Fragen zu stellen haben.
Heute gehen auch wir ein paar kilometer zu Fuss, so wird unser Hintern geschont und der Körper
bewegt. Recht schnell erfahren wir wie anstrengend es ist in der Nachmittagssonne bei diesem
steinigen und sandigen Boden zu gehen. Harte Arbeit die Taruk Khan verrichtet, kein anderer Guide
wollte diese Tour auf sich nehmen, da 5 Tage zu marschieren nicht die einfachste Arbeit ist. Dieses
Nachtlager schlagen wir wieder in den Dünen auf, wo es nur so von Camps wimmelt aber abends
hört man rein gar nichts außer dem leichten säuseln des Windes und das knackende Geräusch der
wiederkauenden Kamele.
4. Tag
Heute geht es zu den berühmten Sam-Dünen. Schon am Vortag konnten wir die riesigen Camps
davor stehen sehen, die nicht gerade einladend aussahen. Doch beim Näherkommen schockiert uns
der Anblick nur noch. Camps für 150 Personen bestehend aus 4-Personen Zelten mit eingebauten
Klo, ein Hotel zieren den Vorplatz der berühmten Düne, wobei der Name Düne wohl fehl am Platz
ist. Es ist eher ein Sandhaufen, der mit Müll übersät ist, die schönen und friedlichen
Dünenzeichnungen wurden durch Fussstapfen hunderter Touris zunichte gemacht und auch die
Verkäufer sind aggressiv und stressig, die Ware sowieso überteuert. So sind wir froh diesen
grauenvollen Ort zu verlassen und unsere Art von Tour bekommen zu haben. Denn ein Abend in
diesem Touribunker hätte uns einiges vermiest. Bei dieser Gelegenheit erfuhren wir auch von Taruk
das wenn jemand dort übernachten will, er seine Leute dort absetzt und sich selber in die Stille
zurückzieht. Diesen Gedanken konnte ich sofort teilen.
Von Tag zu Tag wird es spürbar heißer, was aber nicht heißen soll, dass auch die Nächte wärmer
werden. Die heutige letzte Nächt war es eisig kalt. In diesen kalten Wüstennächten wird das
gemeinsame Zusammenliegen unter dem romantischen Sternenhimmel doch eher zum
Zweckkuscheln, denn so eingepackt wie wir schlafen, spürt man den anderen fast gar nicht.
5. Tag.
Es gibt nicht mehr viel zu sagen. Es war eine sehr interessante Erfahrung, die Wüste mit ihren
Bewohnern ein bisschen kennenzulernen, doch am heutigen Tage bin ich dann schon froh den
Heimweg zum Hotel antreten zu können, wo uns eine warme Dusche in Empfang nimmt. Auch ein
Essen mit Fleisch wird von uns mehr als begrüsst. Da sind wir wieder, in Jaisalmer.