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Fotoprojekt – From the window of my room – Indian Hotels

Von ritchy, 16. Februar 2012 09:55

During my round the world tour, I prepared a photoproject called “From the window of my room”. In India Christina and I had some sleepness nights because of the different sounds outside. Sometimes the views from the Hotels give you a different imagination than seeing the rooms from inside.

Take a look what outside the rooms is going on – enjoy.

Wir haben Varanasi erreicht..

Von ritchy, 3. März 2010 13:37

Varanasi am Morgen hat schon eine angenehme Stimmung.  Ein bisschen ist es wie am Meer, steile Stiegen (Ghats) führen einen zum Ganges, der gar nicht so dreckig ist wie man liest, am gegenüberliegenden Ufer reiten ein paar Menschen über eine Sandbank…  Eine kleine Ansichtssache…

Indien aus meiner Sicht…. ein Blick zurück….

Von ritchy, 3. März 2010 12:53

„My friend, where are you from? „, die wohl am öftesten gehörten Wörter des letzten Monats. Ja! Ein Monat ist es nun her, dass wir Wien verlassen haben. Unsere kleine Reisegruppe, Christina und ich.
Angekommen am Flughafen in Delhi, wir voller Erwartung, dass dort jemand steht, mit einem Schild. Unsere Namen drauf geschrieben. Aber die erste Enttäuschung war groß, als dieser Jemand nicht erschien. Das prepaid Taxi Richtung City wurde unsere erste indische Erfahrung, mit dem allgegenwärtigen Hupkonzert und dem Linksverkehr. Vorbei an einer riesigen, weil einzigen Baustelle ging es nach Pahar Ganj. Hotel Volga, reserviert von einem in St. Veit lebenden Inder, war etwas überteuert, aber das war uns nach den Reisestrapazen egal. Erstmal ausruhen dann ein bisschen Spazieren gehen, sich um Bargeld kümmern, was ja schon eine recht spannende Angelegenheit war. War doch der Bankomat in einer quasi Baustelle versteckt. Man konnte ihn auch nur orten, weil eine lange Schlange Menschen davor stand, die eine Karte mit dem Maestro Logo in der Hand hatte. Als dieser Part erledigt war, kamen einige Dinge auf uns zu, die wir uns so niemals nur erdacht hätten, wie das Überqueren der Strasse, wobei hier wohl auf jeden Millimeter Platz geachtet wird. Wenn der Verkehr etwas langsamer wird, am Besten jemanden hinterher. Wobei „Augen zu und durch“ nicht zu empfehlen ist.
Überhaupt ist dieses Land, zumindest was wir bisher gesehen haben, eine Herausforderung für alle Sinne. Allen voran wohl der Geruchssinn, der permanent überfordert zu sein scheint. Egal um welche Straßenecke man biegt, es tut sich ein neuer Geruch auf und sei es nur der manchmal wohlriechende der allgegenwärtigen Tempel und Schreine. Der Kuhdung vermischt sich alsgleich mit ihm und es kommen noch eine Menge Abgase diverser Mobile dazu. Vom menschlichen Ausscheidungen will ich an dieser Stelle gar nicht erst zu schreiben beginnen. Diese Mixtur ist schon eine Herausforderung für sich. Die Ohren bekommen da auch einiges ab. Kein Wunder das hier Ohrenschützer ein Verkaufsschlager sind. Man bekommt sie an sehr vielen Plätzen der Stadt und werden auch permanent getragen. Hupend, schreiend, mit und ohne Musik bahnen sich die kleinen Dreiräder auch Tuk-Tuk genannt ihren Weg durch den Stau. Eigentlich könnte man den Verkehr hier fast schon so bezeichnen. Wer schneller ist, fährt, das aber hupend. Ich denke immer das die Hupe der wichtigste Teil am Auto oder anderen Verkehrsmitteln ist. Obwohl hupen nicht schneller macht.

Als ich das erste mal Gast auf so einem Gefährt war, fühlte sich das an wie die Wilde Maus im Prater, mit der ich aber schon nicht gerne fahre. Von allen Seiten wird gedrängt und zur Pole Position gefahren. Die Hand raus zu strecken sollte man einfach unterlassen.

Dieses permanente Aufmerksam sein müssen, lässt nicht den geringsten Platz zum Nachdenken oder nur um etwas zu bestaunen. Dies wurde uns klar, als wir dann das Rote Fort in Delhi besuchten. Das war das erste Mal, außer im Hotel, dass wir in Ruhe ein Getränk nehmen konnten und uns unterhalten ohne das Christina und ich uns anschreien mussten. Dieses Fort war schon ein erstaunliches Bauwerk, aus rotem Sandstein waren die Aussenmauern gehauen und im Inneren ein Lustgarten in dem schon einige Orgien stattgefunden haben dürften. Diese Menschen mussten geniale Handwerker und Architekten gewesen sein, dachte ich mir, während ich an weissen Bauten, mit sehr blumigen Intarsien vorüber schlenderte. Als dieser Besuch zu Ende war, tauchten wir wieder ein, in die Crowded City. Natürlich wollten wir alles zu Fuss besichtigen, was hier aber gar nicht als „normal“ angesehen wird. Alle 5 Meter ein neuer Fahrer, der uns ganz cheap irgendwohin bringen will. So beschlossen wir einfach gegen die Fahrtrichtung zu spazieren, was das Vorhaben dann um einiges erleichtert hat. Unterwegs kommen Menschen, die einem die Ohren ausputzen wollen, die Schuhe reinigen -was bei diesem Untergrund genau sinnlos ist -, dir irgendwas verkaufen wollen, fast schon mit Gewalt in ihre Shops ziehen wollen, vielleicht nur ihre Neugierde befriedigen wollen, woher man sei, um bei dieser Gelegenheit gleich darauf hinzuweisen wo das beste Restaurant sei. Wir fühlten uns bei diesen Ausflügen ständig überfordert. Da kommen Menschen die dann einige Schritte einfach belanglos neben dir gehen, stehen bleiben, wenn du stehen bleibst, einfach so die Hand herhalten, im Ernstfall dann noch was von Rupies murmeln oder sonstige Sprüche auf Lager haben. Einfach ein riesige Haufen Freaks eben.

Der positivste Zufall war wohl die Reisebüro Mafia, ich muss das jetzt einfach so bezeichnen, da tauchen auf deinem Weg so alle 3 Minuten mal irgendwelche Leute auf die nur ein Ziel kennen, nämlich dich ins Reisebüro zu lotsen. Wir sind dann auch so kurios es klingt voll Reingetreten. In diesem Büro saß dann ein gewisser Latif Ratta. Der hat uns auf die Reise durch Rajasthan geschickt, obwohl wir nur einen Zug nach Agra buchen wollten. Doch ehe es soweit gekommen ist, mussten einige Zweifel ausgeräumt werden. Man kauft eben die Katze im Sack. Keine Infos über Hotels, kein Flyer oder sonstige Hilfe von Seiten des Reisebüros machte uns stutzig. Was genau kommt da auf uns zu? Diese Frage haben wir zwischen einer Horde Ohrenausputzern versucht zu klären, aber Privatsphäre scheint den Indern ein Fremdwort zu sein. Keine Chance auf 5 Minuten allein quatschen zu können. Zuerst hab ich gedacht, dass ich den Leuten das erklären kann, bis ich auf ein gewisses Bildungsdefizit stieß. Egal was man sagt, der Großteil versteht dich ohnehin nicht. Im Vorfeld unserer Reise wurde mir immer gesagt, dass hier jeder, zumindest gut Englisch spricht. Das kann ich nun nach einem Monat in diesem Land nicht bestätigen. Was solls, dachten wir uns, besprachen das nochmal bei einem Cola, und sagten dann einfach zu. Wir dachten das sei unser einziger Weg aus dieser Hölle. Wobei der erste Weg wirklich lang wurde, was aber nicht am Reisebüro lag, sondern an der Northern Indian Railway Company. Ganze 5 Stunden mussten wir am Bahnhof in Delhi auf unseren Zug warten. Das war ja mal ein Anfang! Der Zug brachte uns dann aber doch aus der Stadt. Nur bis wir sicher waren, dass es unserer sei, kostete so viele Nerven, dass ich einem Herzinfarkt nahe war. In unserer Aufregung glaubte niemand auch nur annähernd im Zug Schlaf zu finden. Nachdem ein netter Zugnachbar in Uniform der indischen Armee mir mein Nachtlager eingerichtet hat, schlief ich eigentlich die ganze Zugfahrt bis Bikaner durch. Recht bequem sind sie schon, die Indischen Züge, nur mit der Pünktlichkeit nimmt die Bahn hier das nicht so genau. Es gibt auch ein brauchbares „Boardsevice“ und man kann an fast jeder Haltestelle aussteigen und sich mit Essen eindecken. Das Bahnhofsessen ist auch vergleichsweise billig und gar nicht so übel. Meist besteht es aus einer Art Kartoffelgulasch mit ein paar kleinen Chapatis. Dieses Essen kostet im Schnitt auch nur 10 Rupies. Ansonsten kann man mit Chips und Keksen auch eine längere Fahrt überstehen. In diesen Zügen sind auch die Klassenunterschiede deutlich zu spüren. Fahren wir doch mit der Sleeper Class mit Air condition, die vollkommen abgeschirmt vom restlichen Zug ist. Die Leute hier packen auch schon mal ein Laptop aus oder sind einfach besser gekleidet als die Menschen in den „normalen“ Klassen. Auch bemerkt man ein gewisses Bildungsniveau und einen anderen Lifestyle. So sind wir beispielsweise auch schon nach Delhi eingeladen worden, um uns ganz privat einen anderen Teil dieser Stadt an zu sehen. Ich hoffe wir können dieser Einladung folgen. In weiten Teilen des Lebens hier scheint es davon ab zu hängen aus welcher Klasse oder Kaste man entstammt. Es erscheint mir zumindest als Zuseher so, dass es wohl einen gewissen Fortschritt bei der Gleichstellung gibt, dieser aber erst in Jahren spürbar werden wird. Allein das es auch Liebeshochzeiten gibt ist ja schon ein riesiger Schritt in diese Richtung. Wobei das traditionelle Leben und Denken sich meiner Meinung eher in den ärmeren Schichten verankert hat. Jemand der mit mir im Zug von Jodhpur nach Pushkar saß, erzählte mir das ein normaler Arbeiter hier so beiläufig 3-4000 Rupien verdient. Selbstverständlich ohne Versicherung oder ähnlichen sozialen Leistungen. Frauen müssen sogar für die Hälfte des Lohns der Männer die selbe Arbeit verrichten. Das ist auch ein etwas krasser Anblick, wenn man an so an einer Baustelle vorbeigeht und die Frauen in ihren bunten Saris, Steine oder Schüsseln voll Beton am Kopf hin und her tragen. Working Poor, ist in Indien der Normalzustand. An den Baustellen sieht man dann kleine Blechhütten oder Zelte stehen, in denen die Familien wohnen. Man wäscht sich in den Fässern, in denen das Wasser für den Beton lagert. Dementsprechend natürlich auch der gesundheitliche Zustand. Man sieht dauernd Menschen deren Wunden nicht abheilen können. Das Straßenbild ist geprägt von diesen Leuten, die eingehüllt in einer Decke oder ein paar Lumpen auf Gehsteigen oder mitten auf der Straße liegen oder schlafen. Persönlich würde ich das als Vegetieren bezeichnen. Vielen davon fehlen irgendwelche Gliedmaßen. Ihre Haare als struppig zu bezeichnen wäre etwas verwegen. Das bekommt man nicht mal mit Haarspray hin. Diese Armut schockiert am ersten Blick, aber die Tatsache das man sie nicht bekämpfen, nicht einmal lindern kann, begriff ich sofort.

Ich wollte am Anfang einmal nett sein und gab einem Kind eine Münze, das einzige was es im Endeffekt davon hatte, war wohl ein blaues Auge. Es kam ein älteres Kind und hat dem Kleinen die Münze sofort mit Gewalt abgenommen. Oder in einem anderen Fall, als mir der Beschenkte den ganzen Connaught Place hinterher lief, mit seinem einem Arm, den er noch hatte, immer mehr forderte und mir gleichzeitig an mein Knie greifen wollte. Frauen, die ihre Kinder schicken, sind hier auch sehr alltäglich. Wenn man genau hinsieht, dann kann man die Zeichen, die sie geben, erkennen. Ist des öfteren schon vorgekommen. Wobei die meisten dieser Frauen und Kinder sehr wohlgenährt und vor allem sauber aussehen. Christina hat das Gefühl, dass die das aus Langeweile neben dem Einkaufen machen. Auch ich kann mich dieser Meinung anschließen und denk mir, dass dies ein Grund für sie ist auch mal das Haus verlassen zu können und etwas Abwechslung in ihr Leben zu bringen. Zu gerne würde ich jemanden treffen, der mich in diese Geheimnisse einweiht. Das einzige mit dem ich bis jetzt noch nicht konfrontiert wurde, ist Gewalt oder Leute, die dich beklauen wollen. Na, da muss ich gleich auf Holz klopfen. Nervig aber können sie sein, die Inder.

  • Gewalt herrscht hier, allerdings in anderen Dimensionen, täglich, wie ein Blick in die Zeitung beweist. Von Steine werfenden Jugendlichen in den nordwestlichen Provinzen über Bombenattentate, wie in Pena wobei 28 Menschen starben, und gewalttätige Proteste gegen australische Cricketspieler auf mehreren Plätzen in Indien, ist das Spektrum sehr breit gefächert.-

Ein Nein ist etwas, das man hier nicht kennt. Selbst auf der Suche nach Käse wurde uns bewusst wie Zielstrebig und vor allem sinnlos zielstrebig die Menschen hier sein können. Am Basar auf der Suche nach der vergorenen Milch haben wir einen der vielen Hilfsbereiten Inder getroffen, der uns nach längerem hin und her und dem Versprechen uns in den passenden Laden zu führen, vor einem Hotel halt machte uns hinein bat, der Rezeptionist uns drei Zimmerschlüssel hinlegte und wir in einen Lachkrampf ausbrachen. Wir haben ihm dann gesagt, dass wir nur Käse kaufen wollten, worauf uns der Typ wieder schnappte um uns in ein anderes Hotel zu bringen. Einfach genial dachte ich mir, und der Käse ist dann unter dem Bett versteckt oder was?

Solche Geschichten passieren uns hier ständig. Leider ist das Ganze im Endeffekt sehr nervig und zeitraubend. Senseless business, ob das der indischen Wirtschaft den absoluten Aufschwung beschert? Hin und wieder funktioniert hier auch ein Fernseher und ich schau mir dann Werbungen an, die mit der Realität, wie ich sie kenne, aber rein gar nix gemeinsam hat. Supermärkte, Beautis, Produkte wie aus einer anderen Welt werden hier feilgeboten. Nichts davon hab ich bis jetzt gesehen. Zwar hat Agra so etwas wie eine Shopping Mall, auch in anderen Städten hab ich ähnliches gesehen, leider sind diese dann wiederum einfach leer und gesichtslos. Der Mc Donald`s war dafür ein kulinarischer Highlight. Das Menü, allerdings hier nur mit Huhn zubereitet, kostet auch nur 119 Rupies. Wenn man zum Laden an der Ecke geht, legt man eigentlich das Selbe ab.

Indien hat anscheinend eine enorme Inflation. So dachte ich am Beginn unserer Reise, dass es hier etwas billiger sein würde, was sich eben nicht bewahrheitet. Unser Reiseführer ist 2 Jahre alt und die meisten Preise aus diesem sind auf das Doppelte angehoben worden. Auch die Informationen aus diversen Reiseblogs, obwohl manche sehr aktuell sind, stimmen kaum mehr mit der Realität überein. Handeln ist sowieso Pflicht. Jeder hier will natürlich das Beste herausholen, sehr oft wird’s leider unverschämt teuer. Das fängt mal mit dem Alkohol, den man sowieso kaum bekommt, zumindest in kaum einem Lokal, an. So muss man zum Liquor Store laufen um dort dann zu sagen, dass der Preis ohnehin am Etikett aufgedruckt ist. Das gemeine daran ist, dass diese Preise nur in Delhi ernst genommen wurden. So zahlt man anderswo schon mal das Doppelte, wenn man nicht verhandelt. Was bei 202,. Rupies für eine Flasche Whisky (Green Label) durchaus auch auf 450,-kommen kann. Bier, 0,6 Liter kostet im Lokal so um die 120.- im Store 79,. Wobei auch in diversen Lokalitäten der Bierpreis schon mal auf 200,. steigen kann. Trinken darf man sowieso nur versteckt oder in einer der dunklen Bars. Und wenn ich sage dunkel, dann ist dagegen der Club Pi ein heller Laden. Feilschen an allen Ecken und Enden, eine Tuk-Tuk Fahrt kann endlos werden, wenn man noch um den Preis zu senken, zusagt in ein Geschäft zu gehen um dort ein wenig zu „looken“. Aber der Fahrer verdient damit anscheinend mehr als am Fahren selbst. Es war aber noch nie was Brauchbares dabei und meist viel zu teuer für unser Budget. Dafür sieht man dann einige vornehme Läden, voll klimatisiert, von innen, was ja auch mal ein nettes Erlebnis ist. Um aber wieder zurückzukommen einige Preise für dich werter Leser, Klopapier 45,- , 1Liter Wasser 15,. , ½ Liter Cola 25,- Mangosaft 25,-, Lassi in diversen Sorten 20 – 40,- , Zigaretten, (Four Square), 10 Stück 20,- Beedis 5,- und 1mal essen gehen im Schnitt 120 pro Person, variiert aber von Stadt zu Stadt, Obst und Gemüse sind halbwegs erschwinglich und kosten so 25,- wenn man 6 Tomaten, 1 Gurke, Knoblauch, Limonen, Koriander kauft. Ein Kilo Papaya so um die 20,- und Bananen, wenn ich 2 Stück kaufe so 5 Rupies. Dafür ist das alles wirklich reif und es schmecken hier sogar grüne Orangen, so wie sie schmecken sollten. Indisches Essen ist auch nicht so scharf, wie es immer behauptet wird. Der Reis wird wohl etwas anders zubereitet, satt wird man meist durch die Chapatis, die es hier in endlosen Varianten gibt und anscheinend das Wichtigste an einer Mahlzeit sind. Ein Stück dieses Fladens gibt es ab 5 Rupies. Natürlich kann man auch Saris oder ähnliches kaufen, wir haben aber beschlossen, dass Europäer einfach nicht in diese Kleidung passen. Meist trägt der Umstand, jemanden so „indisch“ zu sehen eher zu unserer Belustigung bei.

Geneigter Leser wird sich wohl schon fragen, ob wir denn keine anderen Sorgen haben, als diese hier vorgetragenen. Indien hat durchaus seine Reize, wenn ich hier in der Hotellobby sitze dann Liebe ich dieses Land. Nein, das war nur ein Scherz. Landschaftlich hab ich hier schon sehr reizvolle Gegenden gesehen, wie die Wüste Thar zum Beispiel, Jaisalmer, eine kleine Stadt, wo alles seinen geruhsamen Gang geht, wenn man nicht gerade im Fort verweilt oder einem anderen touristischen Hotspot. Durch das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fällt es mir auch schwer zu beurteilen, was uns ausserhalb der grossen Städte erwarten würde. Die wunderbare Baukunst, ist leider Geschichte, zumindest im Norden, wo ca. 40 % der Menschen als arm eingestuft werden. Die Maharadschas hinterlassen nur ihre Bauwerke, diese dafür aber für die Ewigkeit. Der indische Staat ist weit davon entfernt, soziale Probleme zu lösen und seine Konflikte zu vermeiden. Ein Monat, das mit ein wenig Einblick endet, als Urlaubsland durchaus weiter zu empfehlen ist und uns hoffentlich ein weiteres Monat seine schönsten Seiten nicht verbirgt.

Wueste Thar und Bikaner aus Christinas Sicht

Von ritchy, 17. Februar 2010 13:54

7.2. Im Zug nach Bikaner

Fast unglaublich, doch wir waren fast perfekt ausgeschlafen und fit für den Tag. Die Landschaft
hatte sich in der Nacht komplett verändert, draußen konnte man bereits die Steppe erkennen.
Endlich um 10 Uhr, also nur mit 5 h Verspätung kamen wir an der Lalgarh Railway Station, nähe
Bikaner an. Doch wiedermal kein Driver mit Schild da, dafür kam eine Horde von Tuktukfahrern
und Hotelkeiler angestürmt. Kurz bevor uns der Mut verließ und wir uns nach einer anderen
Fahrgelegenheit umschauen wollten, kam unser Driver aus dem Bahnhofsgebäude, er hatte uns
drinnen erwartet und war ohne Schild. Das Sagar Hotel, in das er uns brachte war einfach ein
Wahnsinn, wie aus 1001 Nacht. Das Zimmer riesig und alles total vornehm. Einfach perfekt. Nach
einer kurzen Säuberung wollten wir etwas Wasser besorgen und etwas zum Essen organisieren,
doch stattdessen, betraten wir das Junargarh Fort – erbaut von den Mongulen im 16. Jh.
Ein riesiger Bau mit kleinen Kuppeln hier und da, ein Brunnen, ein Garten, alles klein und verspielt,
doch da die Sonne schlecht stand – es war ja wie immer Mittagszeit – und unsere Kehle nach
Wasser verlangte, beendeten wir vorerst mal unseren Spaziergang um uns im Bazaar mit diesen
Dingen einzudecken. Danach ging es zurück. Mit einem Eintritt von 150 Rs + 20 Rs
Kameragebühr konnten wir Teile des Forts besichtigen. Zur Beschreibung fehlen mir einfach die
Worte, ein künstlerisch ausgestalteter Bau mit kleinen Gängen, die einen von einem
beeindruckenden Zimmer zum nächsten führten, jedes Zimmer mit anderen künstlerischen Arbeiten
versehen bis wir schlussendlich 2 oder waren es doch 3 Stockwerke höher standen und somit die
Innenhöfe und Gärten überblickten. Ohne Wegweiser könnte sich hier jeder leicht verirren. Nach 3h
Besichtigung von gigantischen künstlerischen und architektonischen Arbeiten, brauchten wir mal
eine Pause.
Der eigentliche Plan, danach war noch ein kurzer Trip in den Zoo und dann relaxen, doch wer uns
kennt, weiß, dass das nie der Fall ist. Auf den Weg in den Zoo, trafen wir Sadam Hussein (ob der
Namen wirklich stimmte?), der uns die Ruinen vom Zoo zeigte, da er vor 2 Jahren aufgelassen
wurde und stattdessen machten wir einen Abstecher in die Old City mit unserem neuen Freund, der
rasch zu unserem Guide wurde und schon bald gesellte sich sein Kollege zu uns.
Die Old City besteht aus 3 Teilen:
1. Wohnungen: Die Häuser mit ihren wunderschönen Wandmalereien und Freskenarbeiten
kann man nur bestaunen. Man wird einfach sprachlos.
2. Gewürzmarkt: wie auf den Bildern, nur der Duft ist betörender.
3. Jain Tempel: Jain: eine Religion mit 24 „Göttern“ doch ohne Priester, so werden
Hindupriester in den Tempel geholt. Der Tempel an sich sollte der einzige, Indiens sein
welcher mit Wandmalerei verziert ist. Ansonsten sind diese nur mit Skulpturen
ausgeschmückt.
Nach sovielen Eindrücken kamen wir ausgelaugt in unser Zimmer und verbrachten den Abend
endlich mal mit Bier und Rum bzw. Gin trinken, dies kostete uns gleich mal 1400 Rs inkl. Essen.
8.2.
Diesmal sollte es ein total gemütlicher Tag werden. Ein kurzer Ausflug nach Deshnok, zum
bekannten Rattentempel. Doch bis es dahin kam, mussten wir erst den richtigen Bus finden, der
angeblich ja gleich ums Eck losfährt. Ein paar Meter vom Hotel entfernt standen wohl welche, doch
zuerst verstand uns wie so oft schon keiner oder wollte uns keiner verstehen. Dann es hieß nur yes,
Deshnok, come in. Beim zweiten Anlauf, erhielten wir die Auskunft, dass die Fahrt 20 Rs kostet
und der Bus gleich fährt. So tuckerten wir mit 20 km/h bis zur ersten wirklichen Haltestelle, wo
endlich auch Leute zustiegen. Bis nach Deshnok dauerte es ca. 1 Stunde, wohl auch deshalb, weil in
der Stadt die erlaubte Geschwindigkeit nur 20 km/h beträgt und obwohl jeder wie eine gesenkte Sau
fährt, der Bus sich tatsächlich an die Beschränkung hielt.
Der Rattentempel war dann wirklich ein aussergewöhnliches Erlebnis. Überall kreucht und fleucht
es, entweder am Boden die Ratten oder in den Lüften die Tauben. So darf man sich nicht wundern,
wenn man schon bald wirklich in der Scheiße steht, denn die Schuhe muss man wie in jedem
Tempel ausziehen. In diesem Tempel werden die Ratten verehrt, gefüttert und angebetet, wo
hingegen man in anderen Ländern panische Angst vor diesen Tieren hat. Es gibt sogar Priester, die
nur dafür angestellt sind, Rotis zu backen um das Endprodukt gleich an die Ratten zu verfüttern.
Ein ziemlich bizarres Erlebnis, doch können wir mit gutem Karma heimgehen, denn wir haben die
weiße Ratte gesehen.
Der sehnlichste Wunsch nach diesem Besuch, war uns die Füsse zu waschen, doch dieser wurde uns
erst wieder im Hotel gewährt. Später gingen wir noch auf die Suche nach den einzigen uns
bekannten English Wine and Beer Store, wo wir unsere Notration an Schnaps kauften.
Mit einen gemütlichen Abend lassen wir diesen doch so eindrucksvollen Tag ausklingen.
9.2.
Letzter Tag in Bikaner, so starten wir gleich mit einer Morgenfotoshootingtour beim Nachbarshotel,
den Lalgarh Palace, der noch von Zeiten des Raj Singh Ji (Gründer von Bikaner) stammte.
Angeblich auch das Rote Fort von Bikaner genannt.
Zumittag gings dann in die Altstadt, wo wir uns wiedermal durch die Gässchen schlängelten und
einige Bilder vom Strassenleben schossen. Später ging es dann per Tuktuk zum National Research
Center on Camels. Dies ist angeblich die einzig existierende Kamelfarm in Rajastan, in der Kamele
gezüchtet werden, die später ausbildet und und für Paraden verwendet werden. Es werden ca. 400
Kamele dort gehalten – davon 4 Rassen: Bikaner, Jaisalmer, Kachchi, und ?, die von 150 Arbeitern
versorgt werden.
Getestet haben wir sogleich die Milch, welche man für 4 Rs vor Ort kaufen konnte. Schmeckt ein
bisschen nach Stroh….
Danach wollten wir noch ein wenig shoppen, was sich im verwinkelten Bazar als gar nicht so
einfach herausstellte. So gab es doch wieder nur das Rückzugsgebiet ins Hotel, denn wir müssen
warten, da unserer heutiger Zug weiter nach Jaisalmer erst um 23.25 Uhr fährt. Züge finden, ist
jedesmal ein Abenteuer, da es meistens Unterschiede zwischen der Anzeigetafel, Durchsage oder
die Auskunft der anderen Bahnreisenden gibt, doch schlussendlich fanden wir den richtigen Zug.
Diesmal ohne Klimaanlage. Diese wird jedoch gar nicht benötigt, da es im Bikaner-Jaisalmer
Express so zugig ist, dass wir die ganze Nacht durch froren. Nebenan war eine Gruppe die die
Nacht zum Tage machte und so wurde nicht sehr viel geschlafen.
10.2.
Völlig durchgefroren kamen wir um 6 Uhr in Jaisalmer an, wo wir auch diesmal gleich abgeholt
und ins Palace Hight Hotel chauffiert wurden. Dies ist zwar nicht ganz so luxuriös wie das
vorherige, doch durchaus nett ist. Von der Dachterasse hat man einen wunderbaren Ausblick auf die
Mauern des Forts und über die Häuser der Stadt.
Ritchy ist jedoch etwas angeschlagen und blieb fast den ganzen Tag nur im Bett. Währenddessen
hatte ich nachmittags eine kleine Stadtführung bzw. die Havelis von Jaisalmer wurden mir näher
gebracht. Auch hier ist die architektonische Arbeit wundervoll, doch langsam hat sich das Auge an
diesen Anblick gewöhnt, sodass das überwältigende Gefühl sich nicht mehr ganz so einstellt.
Im 12. Jh. wurden die Havelis hier erbaut. Eine kleine Führung durch die Räume brachte mir das
damalige Leben etwas näher und am Ende landete ich in einem Stoffgeschäft, wo mir die
verschiedensten Fabrikate vorgeführt wurden. Das Kaufen unterließ ich und so gingen mein Guide
und ich bald unterschiedliche Wege, was mir natürlich wieder zum Verhängnis wurde. Ich fand zwar
die German Bakery und den Bhang Shop – Tee oder Lassi mit Hasch kostet 50 -70 Rs, 1 Päckchen
„Stoff“ 300 Rs – doch der Heimweg erwies sich wiedermal etwas schwierig. Nach 50 min. wurde
ich dann von anderen Hotelbewohnern heimgeleitet. Später schlenderten Ritchy und ich noch etwas
durch die Gassen, wo wir endlich bei jeweils einer Hose und ein Hemd für Ritchy fündig wurden
(1150 Rs). Zwischen all den vegetarischen Restaurants gab es dann doch doch eines, das Chicken
und Lammgerichte anbot, leider zu etwas teuren Preisen. Egal, unser Magen verlangte nach fester
Nahrung.
11. – 15.2.
Camel Safari.
1.Tag
Vormittags ging der Trip los. Wir fuhren Richtung pakistanische Grenze, wobei unser Auto nach
24km plötzlich in die Wüste abbog, wo 2 Kamele und unser Guide uns im Empfang nahmen.
Proviant und Gepäck aufgeladen und los gings:
Aufzeichnungen von der Wüste:
So beschritten wir die friedliche Wüste, nur der Wind rauschte uns mit seiner kühlen Brise um die
Ohren, doch so wird es in der Sonne nicht allzu heiß. In den Wintermonaten steigt die Temperatur
hier in der Mittagszeit so um die 30°C hoch. Doch die gefühlte Temperatur war (am ersten Tag)
doch eindeutig geringer, und so kam man mit einem Trägerleibchen, einem dünnen Shirt und ev.
Einer Jacke sehr gut aus.
Der Ausblick auf die ersten Dünen ist für mich wiedermal überwältigend. Nichts als Sand,
Sträucher und wir – die zwei Kamele mit den Namen Raja und Mumal und unser 25 jährige Guide
Taruk Khan. Taruk ist in der in der Wüste aufgewachsen, lebt in einem Dorf in der Nähe zur
Pakistanischen Grenze, wo Touris keinen Zutritt haben. Denn in dieser Gegend fragt keiner wer du
bist. Hier wird schnell und scharf geschossen. Er, und seine Frau, und seine 3Monate alte Tochter
wohnen in einem Dorf ohne Wasser, Strom. Zugang zu Bildung gibt es überhaupt keine. Das
einzige was hier auf den Tisch kommt sind Chapatis, denn Gemüse oder andere Lebensmittel
müssen sehr teuer in Jaisalmer gekauft werden. Auch haben die Dorfbewohner keine Möglichkeit
selbst etwas an zu bauen. Diese einseitige Ernährung macht sich schnell einmal bemerkbar, denn
Reis, Kekse usw. verträgt Taruks Magen überhaupt nicht. In der Hauptreisezeit ist er als
Touristenguide unterwegs um mit seinem Lohn vielleicht doch Gemüse oder Obst nach Hause zu
bringen.
Diese Arbeit verrichtet er schon seit 11 Jahren, ansonsten hofft er, dass er bei einem Grundherren
am „Farmerland“ arbeiten kann. Taruk Khan ist der perfekte Wüstenkenner und Kamelführer und
auch Koch. Seine Chapatis schmeckten hervorragend. Der allabendliche Gemüseeintopf war zwar
sehr lecker aber für unseren Gaumen ein wenig zu eintönig.
Die Landschaft, die wir mit unserem Wüstenschiff durchschritten – Unser Guide musste leider zu
Fuss gehen, da wir sein Kamel nicht bezahlt haben, aber wir wurden darüber auch nicht informiert –
ist eine spannende abwechslungsreiche Landschaft aus Dünen, durchsät von Steinen und Steppe in
der auch immer wieder Grünes zum Vorschein kam. Wenn man bedenkt das es hier seit über 4
Jahren nicht mehr geregnet hat, ist es schon erstaunlich wie die Pflanzen sich hier halten.
Die friedliche Stimmung kann uns schon fast die hektische Atmosphäre von Delhi und Bikaner
vergessen lassen.
Am Abend campten wir am Dünenrand mit in einiger Entfernung zu zwei anderen Camps. In einem
gab es sogar Betten, die zwischen den Dünen sehr bizarr wirkten. Beim Gedanken an das
Verbringen der Nacht, wurde mir ganz kalt. Sobald die Sonne weg war, wurde es richtig frisch. Am
kleinen Lagerfeuer wird dann gegessen und ein wenig über das Leben gesprochen. Was jetzt aber
eher hieß das wir sehr neugierig waren. Vom Nachbarscamp kommt der 10 Jahre alte
Lehrlingsguide mit unseren Decken. Er versucht gerade irgendwie Englisch zu lernen wie wir dann
bemerkt haben. Da man sich die Schule weder leisten noch den Weg dahin täglich auf sich nehmen
könnte, lernt man sozusagen während der Arbeit.
Plötzlich steht ein Typ mit einem Sack voller Bier vor uns. Sein Job von Camp zu Camp zu gehen
und Bier zu verkaufen, mutet etwas eigenartig ein. Das Nachtlager wird später mit den
mitgebrachten Decken neben unserem kleinen Feuerchen hergerichtet und dabei verfliegt die
Befürchtung eine eisige Nacht ohne Schlaf verbringen zu müssen. Es wird dann doch ziemlich kalt,
doch geschlafen mit Blick auf die Milliarden von Sternen haben wir trotzdem sehr gut.
2. Tag
An unseren 2. Tag konnten wir ganz erholt auf unsere Kamel steigen und ich darf sogar ganz
autonom reiten. Das Kamel trottet so vor sich hin, anscheinend kennt es den Weg sehr gut,
ansonsten hilft der Guide mit seinen verschiedenen Klick- und Zischlauten weiter. Nach der
Überquerung mehrerer Dünen stehen im Tal plötzlich 3 Hütten, das Dach aus Gras, die
Grundmauern ein Gemisch aus Kuhdung, Steinen und Wasser. Überall laufen Zicklein, Lämmer,
einige Hühner und eine Kuh herum. Aus den Hütten kommen gleich die Kinder mit der Frage
„Schoolpen?“ angelaufen. Ansonsten gibt es noch Frauen, eine davon bereitet für uns Chai zu. Die
Dorfbewohner besitzen einen Wassertank, der im Winter ein Mal im Monat aufgefüllt werden muss.
Ein 300 Liter Tank kostet im Moment ca.1000 Rs bzw. 5-6 Zicklein, die vorher an den Mann
gebracht werden müssen. Im Inneren des Hauses kann man das ganze Hab und Gut der Familie
erkennen. Eine kleine Kochstelle, Bettzeug,alles sehr zweckmässig geschlichtet – das Bett steht
tagsüber vor dem Haus als Sitzgelegenheit – Geschirr und ein bisschen Proviant. Mit einem etwas
mulmigen Gefühl verlassen wir das Dorf, denn diese Art zu leben ist unser Blick nicht gewohnt.
Weiter geht es quer durch Sträucherund Dünen zu einem Gebiet aus weiß-rosa Felsen, wo wir
Mittagsrast einlegen. Der Zeitablauf scheint immer derselbe zu sein, 2-3 Stunden reiten,
Mittagspause bzw. Abendcamp. Bei unserem heutigen Nachtlager sind wir total verblüfft, nach
einem mit Sträuchern bewachsenem Tal erscheint plötzlich vor uns eine wunderschöne,
unangetastete Dünenkulisse mit einer kleinen Strohhütte. Ein Bilderbuchanblick. Da getraut man
sich oft gar nicht diese perfekten Sandgebilde mit Fußspuren quasi zu verunstalten.
Abends erfahren wir, dass bei Taruks Hochzeit ca. 500 Personen anwesend waren. Sein Vater
musste für die Braut 20.000 Rs zahlen – eigentlich dachte ich, dass es umgekehrt wäre. Er hatte
seine Frau vorher noch nie gesehen uns ist jetzt glücklich sie zu haben, nicht das Herz oder die
Liebe zählt sondern, eher die Tatsache, dass die Frau 2 Augen, Hände und Füsse hat.
3. Tag
Vormittags erreichen wir Dasmer, ein Dorf mit ca. 400 Einwohnern, und 2 riesigen Wassertanks.
Eine Horde Kinder begrüßt uns wiedermal mit den Worten „Schoolpen?“, „Rupies? Oder wenn sie
schon etwas mehr von dem in der Schule gelernten Tourism-English gelernt haben, „Your
Country?“, „Your Name?“. Es gibt zwar eine Schule, doch wiedermal kann man den Lehrer nicht
bezahlen. In diesem Fall gibt es kaum eine Chance ein Gespräch zu führen. Ähnlich ergeht es uns
bald mit unserem Guide. Zwar kann man das Wichtigste erfahren, doch dies ist schon schnell
erzählt bzw. hat man den Eindruck, dass er nur irgendwas antwortet, aber die Frage nicht wirlich
verstanden hat. Auch scheint er kein Interesse direkt an uns, unserer Herkunft bzw. sonst welche
Fragen zu stellen haben.
Heute gehen auch wir ein paar kilometer zu Fuss, so wird unser Hintern geschont und der Körper
bewegt. Recht schnell erfahren wir wie anstrengend es ist in der Nachmittagssonne bei diesem
steinigen und sandigen Boden zu gehen. Harte Arbeit die Taruk Khan verrichtet, kein anderer Guide
wollte diese Tour auf sich nehmen, da 5 Tage zu marschieren nicht die einfachste Arbeit ist. Dieses
Nachtlager schlagen wir wieder in den Dünen auf, wo es nur so von Camps wimmelt aber abends
hört man rein gar nichts außer dem leichten säuseln des Windes und das knackende Geräusch der
wiederkauenden Kamele.
4. Tag
Heute geht es zu den berühmten Sam-Dünen. Schon am Vortag konnten wir die riesigen Camps
davor stehen sehen, die nicht gerade einladend aussahen. Doch beim Näherkommen schockiert uns
der Anblick nur noch. Camps für 150 Personen bestehend aus 4-Personen Zelten mit eingebauten
Klo, ein Hotel zieren den Vorplatz der berühmten Düne, wobei der Name Düne wohl fehl am Platz
ist. Es ist eher ein Sandhaufen, der mit Müll übersät ist, die schönen und friedlichen
Dünenzeichnungen wurden durch Fussstapfen hunderter Touris zunichte gemacht und auch die
Verkäufer sind aggressiv und stressig, die Ware sowieso überteuert. So sind wir froh diesen
grauenvollen Ort zu verlassen und unsere Art von Tour bekommen zu haben. Denn ein Abend in
diesem Touribunker hätte uns einiges vermiest. Bei dieser Gelegenheit erfuhren wir auch von Taruk
das wenn jemand dort übernachten will, er seine Leute dort absetzt und sich selber in die Stille
zurückzieht. Diesen Gedanken konnte ich sofort teilen.
Von Tag zu Tag wird es spürbar heißer, was aber nicht heißen soll, dass auch die Nächte wärmer
werden. Die heutige letzte Nächt war es eisig kalt. In diesen kalten Wüstennächten wird das
gemeinsame Zusammenliegen unter dem romantischen Sternenhimmel doch eher zum
Zweckkuscheln, denn so eingepackt wie wir schlafen, spürt man den anderen fast gar nicht.
5. Tag.
Es gibt nicht mehr viel zu sagen. Es war eine sehr interessante Erfahrung, die Wüste mit ihren
Bewohnern ein bisschen kennenzulernen, doch am heutigen Tage bin ich dann schon froh den
Heimweg zum Hotel antreten zu können, wo uns eine warme Dusche in Empfang nimmt. Auch ein
Essen mit Fleisch wird von uns mehr als begrüsst. Da sind wir wieder, in Jaisalmer.


Hurra!

Von ritchy, 20. Januar 2010 08:51

Gestern also dann das Visum für Indien bekommen. Darf aber nicht daran denken was noch alles auf der Liste steht…

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