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Colca Canyon – oder wie beschissen der Touristenort Cabanaconde ist

Von Administrator, 13. November 2010 14:13

Mittags machten wir uns auf nach Cabanaconde auf. 11.45 Uhr startete unserer Bus (andere fahren um 1 am oder 4.30 am) und benötigte 4 h nach Chivay, bis dahin fuhren wir hauptsächlich der Puna entlang, eine super hübsche Gebirgslandschaft mit vereinzelt Lamas und Alpacas und bei den Seen konnte man sogar Flamingos im Wasser baden sehen. Doch leider mit dem Bus keine Chance zum Stehenbleiben, aber echt ein Wahnsinn. Von Chivay, der Ausgangsstadt für den Canyon, auch Thermalbäder gibt es, noch 2 – 3 h mit dem Bus durch das Colca Canyon, dem zweit tiefsten Canyon der Welt, obwohl er doch gar nicht so tief aussieht. Die Leute haben auch schon nette Trachten an, ein bunter gebogener Hut sitzt auf dem Kopf der Frauen. Als wir dann endlich bei Abenddämmerung ankamen, wurden wir wiedermal von Hotelvermittlern angesprochen und schlussendlich landeten wir im Hostal Pastor, wo wir 12 Soles pP für Nacht und Frühstück zahlten (eigentlich wurde uns auch Internet und warmes Wasser versprochen, dies funktionierte aber die nächsten Tage nie!). Ein schnelles warmes Willkommensbier und dann mal den Ort angeschaut, doch es gibt nicht wirklich viel zu sehen, Plaza de Arma, und rundherum einige Lehmhüttchen, dazwischen noch einige Hostals und 2 noblere Restaurant. Wir endeten in einem typischen einheimischen Lokal, wo wir für leckere Suppe und Gallina de Ajo nur 6 Soles zahlten.

6 Uhr Tagwache, denn der Bus bzw. der LKW  zum Cruz del Condor, das einzige Transportmittel zu diesem wichtigen Platz von Cabanaconde, wo man die Kondore sehen konnte, sollte um 6.30 Uhr fahren, doch bereits nach 15 min. klopfte es an unserer Tür und meinte wir müssen kommen, denn der LKW sei abfahrbereit. Es war wirklich ein LKW, indem sich bereits schon einige Frauen in ihrer typischen Tracht hineindrängten, noch einige Männer und ein Doktor und schon war die Ladefläche voll, die Tür geschlossen und wir fuhren für 4 Soles zum Cruz del Condor, wo lt. unserm Guidebuch wir zwischen 7-9 Uhr die Kondore sehen konnten. Doch als wir dann gute 30 min. später ankamen, war kein Vogel in Sicht, die Frauen bauten ihre Stände auf – Essen, Getränken, Snacks und Souvenirs wurden angeboten. Schon langsam kamen auch die ersten Touristenbusse aus Arequipa. Auch für das Boleto Turistico mussten wir 35 Soles blechen, obwohl in diesem nichts Besonderes inbegriffen war (Condor, Canyon Colca,..eigentlich nur Natur). Danach hieß es warten, der Platz füllte sich und wir hörten einen Guide sagen, dass die normale Abflugzeit der Vögel gegen 8.30 Uhr wäre, hingegen eine Indigena meinte, dass es 9.30 wäre. Die Touristen waren schon in Eile, denn die Abfahrtzeit war normalerweise gegen 9 Uhr und noch immer kein Kondor in Sicht, doch Punkt 9.30 Uhr sahen wir den ersten in der Nähe, er zog seine Kreise um und über uns und kam einmal auf einige Meter in die Nähe des Aussichtspunkt. Gigantisch dieser großer Vogel, der nur mit Hilfe der Thermik fliegt. Aber dann waren sie auch schon bald wieder verschwunden und wir gingen zurück nach Cabanaconde, denn wir sollten ja um 11.30 uns mit Guillaume wiedertreffen. Wir waren natürlich zu spät, der Weg weiter als gedacht und schließlich folgten wir einem älteren Männlein, der Weg führte durch die mit Mais und Eukalyptus bebauten Terrassenfelder bis in den Ort. Natürlich wollte er ein Propina.
Am Plaza de Arma, doch etwas zu spät, trafen wir dann Guillaume und tranken mal ein Bierchen.
Der morgendliche Spaziergang hat uns doch mehr Sonne eingebracht als gedacht, das Gesicht brannte und die Schultern schmerzten vom Sonnenbrand. Ritchy hatte sogar einen leichten Sonnenstich davongetragen.
Abends mussten wir uns endgültig entscheiden, wie wir weiter vorgehen sollten. So gingen Guillaume und ich in die Info. Dort hieß es, kein Problem, den Touristenpfad über San Juan und Oasis kann man ruhig alleine gehen. Doch zu den echten Hot Springs ist es schon ziemlich schwierig den Weg zu finden, hier sei es ratsam einen Guide (20 Soles pP und pro Tag-also egal wieviel Leute, der Preis bleibt gleich) zu nehmen. Und man könne von Lluahuar im nahegelegenen Ort eine Camioneta nehmen, doch man weiß nicht wann diese fährt, denn es gibt keine genauen Abfahrtszeiten, 8 Soles solls aber kosten. Um mehr herauszufinden, sollten wir in die Tienda am Eck gehen. Gesagt getan, nur gibt es einige Ecken und einige Tiendas. Nach der 5. erfuhren wir, dass die Besagte zu hat, aber gegenüber gibt’s ja noch die Mama des Fahrers. Ihre Auskunft, Dienstag um 7 Uhr fährt er los, holt in Soro die Leute und fährt wieder zurück, auf die Frage, wann es dort weggeht, ging der Spruch von vorne los. Also wieder nichts und wir fingen uns schon ziemlich über den super Touristenort zu ärgern an. Auch erfuhren wir, dass das Boleto Turistico nur Gringo zahlen mussten, für Einheimische ist die Natur hier gratis. Es waren ja wohl noch einige Plätze angeschrieben, aber man bekommt keine Auskunft wie man dorthin kommt. Auch die Auskunft wie man mit einem Taxi zum Lago Mucurco kommt (sollte ein schöner See sein, wo sich der Vulkan Ambato darin spiegelt), hieß es nur, frag die Camionetas am Eck, nur habe ich bis jetzt noch nie eines gesehen.
So entschied sich Guillaume mal am nächsten Morgen die Kondore anzusehen und dann wenn er zurückkommt, wollten wir nach Oasis gehen.

Am nächsten Morgen stand noch immer die Frage im Raum, wohin wir gehen und wann usw. Als ich Wasser holen ging, hörte ich, dass genau jetzt ein Bus nach Soro fährt, der dann um 9 Uhr zurückfährt (also genau einen Tag früher als uns die anderen berichteten). Danke, wieder ein guter Start. Ritchy war sowieso nicht angetan von dem Wandern, wollten dann eigentlich mit dem Taxi nach Cruz del Condor fahren, aber dies kostete 30 Soles (die spinnen ja wirklich) und sonst war keiner mehr da. Also waren wir Vollgas angezipft. Dann hörte ich noch, dass das Wasser in den Swimmingpools von Oasis wirklich nur weniger als 20 Grad hat und so eigentlich für uns nicht relevant dort hin zu gehen, denn es wäre ja nur eine Art “Thermenausflug” geworden. Kurz entschlossen, packten wir um und fuhren mit dem Bus nach Chivay, denn eigentlich wollte ich kein Geld mehr in diesem super unorganisierten Touristenort lassen. Echt eine Frechheit! Also wenn, bitte nur mit einer Tour fahren, in Arequipa bieten sie Touren für 3 Tage/2 Nächte ab 130 Soles an!!!! (das erste Mal, dass eine Tour mehr bietet als Individualreisen)
4 Soles mit dem Bus nach Chivay (sonst war ja schon bis Cruz, dass vielleicht auf 1/5 der Strecke lag 4 Soles in der Camioneta und 30 Soles im Taxi verlangt worden) um dort vielleicht ein Auto zu checken um in die Pampa bzw. in den Nationalpark fahren zu können. Doch dort angekommen, war dies genauso desorganisiert, in den Nationalpark, wieso will man dorthin fahren, war schon die Frage der Frau in der Touristeninfo. Nein, es gibt keine Möglichkeit, außer entweder aus einem öffentlichen Bus auszusteigen und dann auf den nächsten zu warten oder mit einem Taxi die Fahrt zu machen. Taxi war eine Überlegung wert, doch dieses verlangte 100 Soles für die 2 h Fahrt bis zur Cruce, wo man dann in den Bus nach Puno umsteigen konnte. Es gab auch noch die Möglichkeit eine viel zu überteuerte Tour nach Puno zu machen, wo es zumindest 2 Stopps gab, aber dafür 35 Dollar verlangte. Wir schon total angefressen, wollten nichts mehr mit den ach so super Orten hier zu tun haben und einfach verschwinden, so dachten wir nicht lange nach und hauten uns in den überteuerten Bus, handelte aber den Preis noch auf 30 Dollar herunter, was uns bzw. den Verkaufstypen später Schwierigkeiten einbrachte.
Mit dem Bus ging es durch die Pampa zur Cruce zum Klostopp, weiter zu Los Lagonillos, Seen mit Flamingos, aber der Aufenthalt war viel zu kurz und so gleich weiter, hier waren wir bereits schon auf einer Höhe von ca. 5000 m und es wurde fleißig Cocablätter gekaut. Endlich nach 6 Stunden Fahrt erreichten wir Puno, wo wir dann ins Hospedaje El Inti eincheckten (20 Soles pP inkl. Frühstück, nur das warme Wasser funktionierte nicht so wirklich).

Aber egal, wir sind der bolivianischen Grenze näher!!! Umso weiter im Süden, umso ärger die Orte, umso unfreundlicher die Leute und umso mehr erpicht ihre Scheißtouren zu verkaufen, denn ansonst bekommt man ja keine Infos.

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