Warning: is_dir() [function.is-dir]: open_basedir restriction in effect. File(/home/sites/www.mundomania.eu/web/rtw/wp-content/uploads/wpcf7_uploads/) is not within the allowed path(s): (/home/.sites/740/site933/web:/home/.sites/740/site933/tmp:/usr/share/pear:/usr/bin/php_safemode) in /home/.sites/740/site933/web/rtw/wp-content/plugins/contact-form-7/modules/file.php on line 323
Reiseerlebnisse und Dokumentarfotografie » Weltreise

Category: Weltreise

The One Dollar City of Siem Reap

Von ritchy, 9. April 2010 03:58

Heiss, das erste was mir in den Sinn kommt wenn ich an Siem Reap denke. Unser Aufenthalt zwischen dem Weltwunder Angkor Wat und der Touristenstadt Siem Reap ist gepraegt von der One Dollar Frage..
Aber kaum was kostet einen Dollar!
Der 3 Tagespass fuer Angkor Wat kostet 40,-
Das Einreisen nach Cambodia kostet 20,- plus ein Passbild…
Das Ausreisen kostet dann gleich 25,-
Dafuer gibt es Angkor Bier den ganzen Tag ueber fuer 0,50,- oder rund 2000 Rial…
Ne Melone kostet beilaeufig 1000 Rial, und der Mangoshake 3000.- Nicht so schlimm? Wasser kostet wenn man Pech hat 1,50 $ in der 1,5 Liter Flasche…
Dafuer kann ich das Hotel Ancient Angkor empfehlen! 15,- fuer die Nacht (welch Relation) mit Swimmingpool im Garten free Wifi und super sauberen Zimmern. Aircondition gehoert natuerlich dazu. Tuk Tuk ist Verhandlungssache und kostete uns fuer 3 Tage 51,- $ Fahrraeder kann man allerdings fuer 2,- den ganzen Tag lang ausborgen. Wer die Kondition hat sollte dies unbedingt machen!
Warum ich keine Bilder hab beruht leider auf der Tatsache das mein Laptop in Bkk ist und ich sie nicht verkleinern kann.. Ich werd das baldigst nachholen, denn es ist einfach der Wahnsinn was die Menschen hier in den Dschungel gebastelt haben. Oder waren es doch Wesen aus einer anderen Welt?

Bangkok!!!

Von ritchy, 1. April 2010 13:37

Wollte nur mal ausrichten das wir gut in Bangkok angekommen sind,  und beim Tschitsche am Pool sitzen..

Mehr demnext!

Pachmarhi, eine Oase der Ruhe

Von ritchy, 19. März 2010 11:45

Wer wirklich seine Ruhe haben will ist in Pachmarhi schon perfekt aufgehoben. Der Ort mit seinen
vielleicht 5000 Einwohnern ist das perfekte Rückzugsgebiet für Touristen, die einfach nur
entspannen und vielleicht ein bisschen Spazieren gehen wollen. Von wirklich anstrengenden
Wanderungen entlang der Schluchten bis rudern auf einem kleinen See kann man hier einiges
unternehmen. Richtig hektisch wird es hier nur einmal jährlich wenn die Pilger zu tausenden auf
einem dem Shiva geweihten Tempel drängen. Da werden offenbar tausende Dreizacke auf den Berg
hochgeschleppt um sie dann dort rituell zu opfern. Der Choragarh Tempel, liegt eindrucksvoll, auf
einem Felsen erbaut inmitten des Urwaldes. Der Aufstieg über die angeblich 2000 Treppen lohnt
einzig und allein schon wegen der grandiosen Aussicht. Gegen Abend ist hier der Grossteil der
Touristen, vornehmlich Inder, schon wieder im Ort um sich zu erfrischen und in einem der
Zahlreichen Restaurants ihr Abendbrot ein zu nehmen. Also vor 15:00 sollte man sich nicht auf den
Weg machen. Der Aufstieg dauert aber keine Stunde, für geübte Geher. Man soll den Menschen hier
nicht immer alles glauben, denn die Infos waren alle zwischen 2-3 Stunden. Wenn man aber
bedenkt wie es die Menschen hier mit dem zu Fuss gehen halten dann würden mich diese Aussagen
auch nicht weiter verwundern. Ein kleiner Nachteil ist, das man sich meist einen Jeep mieten muss
der einen, zu den meist 10 Kilometer entfernten Startplätzen bringt. Das kann schon wieder einige
Probleme mit sich bringen. Ein vorher festgesetzter Preis wird plötzlich um 20 Rupies oder mehr
angehoben weil der Fahrer dann wieder sein eigenes Ding am Laufen hat. Im Schnitt zahlt man
schon so 600 Rs oder mehr wenn man einen der Ausgangspunkte erreichen will. Fahrräder, könnte
man sich auch ausborgen, das kostet für den Tag so 30 Rs aber bei den Bedingungen kommen nur
sehr sehr geübte Radler auf den alten klapprigen Drahteseln irgendwohin. Ein richtiges
Mountainbike wäre an dieser Stelle schon von Vorteil. Ich könnte mir vorstellen, wenn man hier
eines hätte, einige sehr schöne Touren unternehmen zu können.
Die alten Kolonialbauten haben eher noch den Charakter von Ruinen, ein Friedhof und eine sehr gut
erhaltene protestantische Kirche sind die wohl einzigen stummen Zeugen der Kolonisation. Was an
diesem Ort allerdings noch erhalten ist, ist eine gewisse militärische Infrastruktur. So gibt es eine
eigenes Musikregiment, eine Art Adventure Truppe mit den zugehörigen Ausbildungsstätten und
eine Sprachschule, an der offenbar Russisch. Arabisch und andere Sprachen gelehrt werden. Zu
diesem Thema tut sich seit einem Abendessen in einem der vielen Straßenrestaurants, ein grosses
Fragezeichen auf, trafen wir doch auf einen jungen Afghanen der hier bei der indischen Armee
einen Kurs macht. Was genau das ist konnte er allerdings nicht sagen. Nachdem er nicht der einzige
aus diesem Land hier war, würde ich gerne die Beziehung herausfinden in die diese Länder stehen
und Leute ausbilden. Vor allem für welche Art der Zusammenarbeit. Auf jeden Fall sprach der junge
Mann sehr gepflegtes Englisch und erklärte uns auch sehr stolz das die ausländischen Armeen
Afghanistan endlich bald verlassen werden. Wir verließen den Essstand ebenso und gingen unseren
Weg durch Pachmarhi.
An diesem besagten Abend scheinen wir etwas zu scharfes gegessen zu haben, zumindest war es
eines der vielen Dinge die uns dazu einfielen. Denn die nächsten 3 Tage sahen wir von unserer Hill
Station nicht mehr sehr viel ausser, den Bananenverkäufer und das gegenüberliegende Geschäft
welches uns Wasser, Schoko und Klopapier offerierte. Letzteres brauchten wir dann auch
Rollenweise. Drei Tage ohne wirklich vor die Tür zu gehen, der Weg zum Klo war der wohl
weiteste Spaziergang den Christina und ich gemacht haben. Am dritten Tag dann ging es uns etwas
besser und besuchten dann einen Tempel der 2 Kilometer ausserhalb von Pachmarhi liegt. Die
letzten Kräfte wurden mobilisiert und so dauerte dieser Spaziergang auch gleich mal 3 Stunden.
So kam es das wir nicht viel von dem kleinen Ort gesehen haben und eigentlich unverrichteter
Dinge die Reise nach Bhopal und Jaipur antreten mussten.
So kauften wir uns für 230 Rs zwei Tickets von Pachmarhi über Hozangabad nach Bhopal. Die
doch sehr aufregende Fahrt sollte 6 Stunden lang dauern. Pünktlich um 9:00 ging es los. Der uns
schon bekannte Weg führte anfangs über die steile Strasse nach Piparyia. Unterwegs hielt unser
Busfahrer mal kurz an einem der zahlreichen Tempel um beten zu gehen. Ich will mal hoffen das er
um Glück für die Fahrt gebetet hat. Unser nicht ganz so richtig als verkehrstauglich einzustufendes
Gefährt mit sehr glatzerten Reifen, schien mir nicht sehr sicher zu sein. Aber dir Hupe funktionierte
perfekt. Nein, ich denke mal das unser Fahrer auch auf sein Leben steht und er deswegen sehr gut
ankommen will. Unterwegs dann, in der Ebene, wo der der trockene Wald langsam zu Kulturland
wurde, reihten sich goldfarbene Weizenfelder soweit das Auge reichte aneinander. Zwischendurch
schlängelten sich breite Flussbette an denen Menschen badeten oder sich wuschen was von oben
aus ein wenig schwer zu erkennen war. So hielten wir in kleinen, ließen Menschen ein und
aussteigen, durch die Fenster reichten uns immer wieder Eisverkäufer ihr lecker aussehendes
Gefrorenes. Andere kamen mit Wasser in kleinen Plastikbeuteln oder Samosas. Der Bus war
eigentlich durchgehend bis auf den letzten Platz gefüllt, besonders eng wurde es, als wir die
Insassen eines anderen, liegen gebliebenen Busses aufnahmen. Das merkte man auch gleich beim
Fahren da plötzlich die Federung kaum oder gar nicht mehr funktionierte. Die sehr gut ausgebaute
Strasse, es gab kaum Schlaglöcher, nur war sie meines erachtens nach zu wenig breit, schien schon
für höhere Tempi geeignet zu sein. Allerdings sah man kaum private PKW`s sondern meist
Motorräder und LKW´s die sehr überbeladen erscheinen. Einige male sah man Kühe mitten auf der
Strasse stehen und keine Anstalten zu machen sich von dieser weg zu bewegen. Manchmal kann es
da schon etwas eng werden. Alles in allem sah ich eher weniger oft gefährlich Szenen. So erreichten
wir dann gegen 16:00 Uhr Bhopal und waren glücklich über die Umstände, das wir gut
angekommen sind, unterwegs nie aufs Klo mussten und unseren Zug nach Jaipur pünktlich
erreichen zu können. Dieser allerdings hatte dann 3 Stunden Verspätung, aber das ist eine andere
Geschichte….

Kurzer Auszug aus meinem Tagebuch

Von ritchy, 19. März 2010 11:20

Ach mir fällt nix ein, ausser ein bisschen zu sudern. Das stört mich in diesem Fall sehr gewaltig.
Aber mit einer fetten Darmgrippe macht das Leben eben nicht soviel Spass. Wir haben uns die
letzten 2 Tage in Pachmarhi, einem kleinen Ort, so ca. 200 km oder 6 Busstunden von Bhopal
entfernt einquartiert. In diesem Moment würde ich eher sagen verbunkert weil eben diese Grippe in
uns wohnt. Der Weg zum Klo ist schon der einzige „Auslauf“ den wir heute verbuchen können.
Schade eigentlich weil wir uns auf die Trekkingtouren schon sehr gefreut haben. Eine Wanderung
haben wir schon gemacht und ich war echt begeistert von der Herbstlandschaft, mit ihren kleinen
Wasserläufen umgeben von steil aufragenden Felsen. Ich vermute wir sind wieder in einer Gegend
an der es wohl einmal Vulkantätigkeiten gegeben hat. Einige der Felsformationen und das Gestein
welches in die Schluchten ragt sprechen eher dafür. Würde gerne das Urteil eines Geologen hören.
Es soll hier auch noch 1-3 Tiger geben, weshalb auch ein Nationalpark mit für Ausländer
gesalzenen Preisen existiert. Die wollten für unseren Jeep doch glatt 1600 Rs dafür kassieren, das
dieser uns zu den Parkplätzen der Ausgangspunkte bringen darf.
So einigten wir uns mit einem der         pachmarhi-beefall
englisch sprechenden Parkwächter
darauf das wir nur einen Guide
nehmen der 150 Rs kostet und
unser Fahrer vor den Eingängen zu
den jeweiligen Sehenswürdigkeiten
wartet. Die Wege waren ja auch
nicht wirklich weit. Anstrengender
waren da schon die vielen Stufen,
welche in die Schluchten hinab
führten. So waren es allein 200 zum
Bee Fall. Der Abstieg lohnte schon
allein wegen der Höhe des im
Moment zwar etwas eher seichten
Gewässers. Unten in der Schlucht
tummelten sich dann gut 100
Menschen um sich unter dem
eiskalten Wasser fotografieren zu
lassen. Man konnte dort sogar für 2
Rs Badekleidung in Form von TShirts
und langen Hosen mieten.
Frauen saßen in ihren Saris unter
dem kühlenden Nass.
Einige Verkaufsbuden luden zum
verweilen ein, wobei ich den Chai
für 10 Rs schon als Schnäppchen
sah. Klar, ist ja auch ein
Nationalpark. Der Aufstieg ging
dann schneller als erwartet. Die 200
Steps, natürlich nicht sehr
gleichmäßig in den steinigen Boden
gehauen, erwiesen sich als spannende Begleiterscheinung. Oben am Parkplatz dann lud uns ein
selbst ernannter deutscher Tigerschützer auf den restlichen Kilometer ein um mit ihm in einem Jeep
zu fahren. Diesen Mann haben wir unterwegs schon einmal getroffen und er erzählte uns eine
aufregende Geschichte aus seinem Leben als Tigerfotograf. Diese Aufgabe bewältigt er nun schon
seit einigen Jahren, ich denke seit 1991, hat er sich doch bis zum indischen Innenminister mit
seinen Anliegen durchgeschlagen und sich angeblich einige Feinde hier gemacht. Wundern würde
mich das nicht. Jeder ist abhängig von dem Geld, das die Regierung für das Project Tiger
ausschüttet. Die Nationalparks ebenso wie ihre natürlich unterbezahlten Manager. So fließen Gelder
der Regieung in die Taschen der Manager. Diese wiederum bekommen Geld dafür, dass man dann
doch den einen oder anderen Tiger abschießen darf. Eine Kettenreaktion. Jeder möchte an diesen
Tieren verdienen. So stellte der WWF fest, das die Zahl der in Indien lebenden Tiger kaum mehr als
3000 betragen kann. Die meisten der Tiere werden angeblich von Chinesen „gekauft“, und gelangen
in Einzelteilen meist über Tibet oder Nepal nach China wo es dann zum Beispiel Suppen aus
Tigerhoden für 500 Dollar geben sollte. Auch das Blut und das Fell werden dort gerne gehandelt.
Und ein Renner sind derzeit wohl Schmuckstücke aus den Knochen der selten gewordenen
Großkatzen.
Doch auch das Züchten und Auswildern der Tiere scheint keinen Erfolg zu bringen, denn die Tiger
leben so weit von einader entfernt das sie sich nicht vermehren können. Wenn dann mal in einem
Landstrich grössere Populationen auftreten werden sie dort sofort wieder zum Problem, da die
Tiere dann Rinder, Ziegen oder andere domestizierte Tiere jagen. Das wiederum ruft dann die
Bauern auf den Plan und schauen das sie ihr „Problem“ wieder loswerden. Vergleichbar ist das mit
den Braunbären in unseren Breitengraden. Jeder mag sie, aber nicht in seiner Nähe.
Zwar gibt es eine größere Anzahl an Wildhütern, doch dürfen diese laut indischer Verfassung keine
Waffen tragen, womit der Kampf Wildhüter gegen Wilderer wohl ganz schnell entschieden sein
dürfte. Ein entsprechender Antrag liegt aber bereits im Parlament auf. Die Chancen damit
durchzukommen liegen allerdings nicht so gut.
Wieder zurück von meiner kleinen Exkursion in Sachen Tiger bemühte sich unser Guide einen
schönen Ausklang des Tages sicherzustellen. Zum Bootfahren hatten wir definitiv keine Lust mehr
und so landeten wir auf einem der offiziellen sunset points. Auch nicht das gelbe vom Ei. Ein netter
Garten und im Vorfeld einige Verkaufsbuden mit diversen Essen und Wasser. Wir wollten eigentlich
nicht 1 Stunde oder mehr warten, und beschlossen daher ins Hotel zu fahren. Zum Zeitvertreib
plauderten wir mit unserem zugegebenermaßen sehr engagiertem Führer ein bisschen und erfuhren
das er mittlerweile 37 Jahre alt ist eine Frau mit 26 Lebensjahren und 3 Kinder hat. Wie so oft war
es keine Liebeshochzeit, sondern ein Arrangement der Eltern. Ob er glücklich ist kann man schwer
sagen. Auf alle Fälle ist er Stolz darauf nur 1 Tochter zu haben. Zwei Söhne scheinen ein Gewinn
zu sein.
Seine anderen 4 Brüder sind bis auf einen auch verheiratet. Das die Kinder haben versteht sich wohl
von selbst. Als Guide im Nationalpark verdient der Mann in etwa 250 Rs am Tag. Was
vergleichsweise viel ist, im Gegensatz zu seiner Arbeit als gelernter Elektriker. Allerdings muss er
den Lebensunterhalt von 7 Personen mit diesem Salär bestreiten. Keine leichte Aufgabe würde ich
mal sagen.Wie ich heute der Hindustan Times entnahm liegt die Inflation auf Lebensmittel bei
knapp 17%. Was allerdings bei ihm wegfällt ist die Tatsache das er sich keine Wohnung oder Haus
mieten muss. Denn das scheinen ihm seine Eltern zur Verfügung zu stellen. Wenn man bedenkt das
der gesetzliche Mindestlohn in Indien 47 Rs pro Tag beträgt, dann gehört dieser Mann eher schon
zu den besser Verdienenden Menschen der Gesellschaft. Seine Söhne werden immerhin zur Schule
gehen und eine Ausbildung, auch in englischer Sprache, genießen können. Sein kleines
Nebeneinkommen liegt wohl darin das er auf dem Weg zur Schlucht auf einen Stein deutet und uns
für 100 Rs die Felsmalereien der Urbevölkerung zeigt. Wie er sagt sind diese Malereien so om 5000
vor Chr. Entstanden. Zu sehen gibt es Jagdszenen, Kühe und andere Ereignisse aus dieser Zeit.
Diese kleine Exkursion in die Vergangenheit ist schon sehr faszinierend. Und der Mann ließ es sich
auch nicht nehmen seinen Job zu Ende zu bringen. So fuhren wir nach unserer Unterhaltung zu
einem Hügel in der Nähe von Pachmarhi umpachmarhi-sunsetpoint
dann den perfekten Sonnenuntergang bestaunen
zu können. Zuerst dachte ich diese 300
Höhenmeter schaff ich nie mehr, dem war dann
aber ganz anders. Schwerfällig, schleppte ich
mich auf den Felsen und war dann froh dieses
Szenario zu sehen. Alles in allem gesehen ein
sehr runder Tag. Und wieder haben wir die
Erfahrung gemacht, das die Menschen hier sehr
Zielstrebig auf ihre Aufgabe hinarbeiten, und ihr
Gesicht verlieren könnten wenn wir unseren
eigenen Weg machen wollen würden. Ich würde eigentlich noch gerne Erwähnen das wir am
Anfang unserer Tour auf einer Stupa herumgekraxelt sind, die so um die 4000 Jahre alt sein musste.
Es waren auch Höhlen mit einer perfekten Akustik in den Fels gemeiselt, die ganze Anlage war
umgeben von einem sehr gepflegten Garten in dem es von bunten Schmetterlingen nur so
wimmelte. Es ist immer irgendwie Zweifelhaft wie die Menschen hier mit ihren archeologischen
Schätzen umgehen. So war eine der Höhlen leider mit alten Rohren und Flaschen angeräumt. Das
fand ich nicht ganz so toll. Die Stupa selbst war eigentlich auch mehr ein Ziegelhaufen, auf dem
gerade mal ein Hinweisschild angebracht war das es verboten sei, diese zu verunreinigen. Krasser
fand ich allerdings die Ausgrabung in Sarnath, nähe Varanasi.
Da gab es BauarbeiterInnen die anscheinend die Mauern der Klöster wieder aufgebaut haben. Die
mit dem Tuk Tuk in 30 Minuten erreichbare Fundstelle, nächst Varanasi an der Gautama Siddartha
seine erste öffentliche Predigt gehalten haben
soll, glich ein wenig einem Jahrmarkt. Pilger
aus allen buddhistischen Ländern Asiens
kommen hierher um den Ableger des Bhodi
Baumes zu sehen unter dem der Mann nach
einwöchiger Meditation seine Erleuchtung
gefunden haben soll. Das Original des Bhodi
Baumes steht allerdings in Sri Lanka. Die
Klöster wurden unter König Ashoka, der den
Buddhismus zur Staatsreligion erhoben hat vor
ca. 2500 Jahren errichtet. Hier ist es allerdings
etwas schwer zu sagen was genau das Original
ist und was neu errichtet wurde.
Für 100 Rs kann man sich auf dem Gelände frei bewegen, was offensichtlich von den vielen
Liebespärchen, die sich im Schatten der Bäume treffen gerne getan wird. Einige Pilger umrundeten
die Stupa mit einem gleichmäßig klingenden Raunen. Hunde spielen auf der gepflegten Wiese und
einige Frauen hielten uns aus dem Garten des benachbarten Jain Tempels, kleine leere Schüsseln
durch den Zaun entgegen, mit der Aufforderung sie mit Rupies zu füllen. Wieder am Ausgang
angelangt wurde die Mittagshitze unerträglich und so beschlossen wir wieder nach Varanasi City zu
tuckern. Nicht aber ohne vorher den Jain Tempel zu besuchen. Ein netter junger Mann sass dort an
der Pforte und fing an, uns in ein Gespräch zu verwickeln. Er zeigte uns Bilder mit nackten
Menschen, die den Aufstieg zum Jain Guru geschafft haben. Was bedeutet sich jeder Technik und
materiellen Dinge zu entsagen. Ein bisschen masochistisch scheinen sie auch zu sein, denn der weiß
gekleidete an der Türe sprach davon das sich diese Menschen nicht rasieren sondern sich ihre
Haare, egal an welcher Stelle des Körpers, durch zupfen entfernen. Eine Rasur kann in sechs
Stunden beendet sein. Außerdem tragen die Herren keine Kleidung, egal ob Winter oder Sommer.
Aber was mich am meisten stutzig machte war die Geschichte warum der Pfau das Heilige Tier
dieser dem Hinduismus verwandten Religion ist. Die Erklärung folgte prompt. Da Pfauen sich
durch ihre Tränen befruchten und somit keinen Sex haben. Diese Tatsache hat mich allerdings dann
wieder sehr amüsiert. Jains haben nämlich auch keinen Sex. Und sollten sie doch einmal eine
Erektion haben wird diese mit einem Bündel Pfauenfedern bekämpft. Wie genau, darauf wollte der
Junge Mann aber nicht weiter eingehen. Mit diesen Pfauenfedern reinigen sie sich auch. Wasser
wird dazu nicht verwendet. Wenn ein Jain Meister irgendwohin geht, wird er immer von einem
Kollegen begleitet der den Boden vor ihm
aufkehrt. Der Sinn dieser Aktion liegt
einfach darin, das der Meister keine Tiere
tottrampeln kann. Im Ernstfall wird ein
Mundschutz angelegt, damit keine Insekten
irrtümlich verschluckt werden können.
Um diese Stufe des Daseins zu erreichen
muss man offensichtlich schon einige Jahre
seines Lebens investieren, darf keine Kinder
haben, Frauen sowieso nicht und muss in
schwerer Askese leben. Für diesen Beitrag
zu unserer Unterhaltung spendete ich dann
gerne etwas und verabschiedete mich aus
dem reich verzierten Tempel. Leider war an diesem Ort das fotografieren im Innenbereich verboten
und so kann ich euch nur den Jain Tempel in Bikaner zeigen. Angeblich der einzige in ganz Indien
der mit Skulpturen ausgestattet ist. Obwohl die Malereien in hier im Tempal von Sarnath
ausgesprochen fein waren und, wie meist, einige Geschichten rund um verschiedene Fabeln gezeigt
haben. Da wird schon einmal gegen Tiger gekämpft oder anderes Blut vergossen. Einige dieser
Malereien zeigen Pfaue, die Menschen durch die Lüfte tragen, andere wiederum Menschen aus
denen das Blut spritzt. Im Vergleich zu den Bildern in katholischen Kirchen wirken diese
Darstellungen eher lebendig und fröhlich. Im Gegensatz zu dem was wir in Europa an Tempeln
haben sind diese hier alle sehr luftig und einladend gestaltet. Die schon angesprochenen Bilder und
Bildgeschichten, lassen offenbar mehr Raum für die eigene Fantasie und für eigene
Interpretationsmöglichkeiten.

Am Klo ist die Hoelle los

Von ritchy, 11. März 2010 08:24

Hallo allerseits!

Das ihr diese Seiten mit solch einer Begeisterung aufnehmt freut mich natuerlich sehr! Es steckt ja auch eine Menge an Zeit dahinter, aber jeder der schon mal so einen Blog geschrieben hat weiss wie nervig Internetverbindungen sein koennen und ob der Tag auch etwas zu bieten gehabt hat das andere eventuell Interessieren koennte.

Im Moment sitzen wir irgendwie fest. Des oefteren mal am Klo und auch was unsere Zugverbindungen anbelangt. Pachmarhi, eine kleine von den Briten errichtete Hill Station, ein ehemaliges Militaerlazarrett 200 km von Bhopal entfernt, waere eigentlich ideal um sich zu entspannen und tekking zu machen. Aber was passiert? Die Gedaerme machen ploetzlich einen Aufstand. Irgendwie ist die Stimmung ein wenig im Keller.

lg ritchy

Ein paar Fehler sind drinnen weil der Bildschirm hier endet.

Indien aus meiner Sicht…. ein Blick zurück….

Von ritchy, 3. März 2010 12:53

„My friend, where are you from? „, die wohl am öftesten gehörten Wörter des letzten Monats. Ja! Ein Monat ist es nun her, dass wir Wien verlassen haben. Unsere kleine Reisegruppe, Christina und ich.
Angekommen am Flughafen in Delhi, wir voller Erwartung, dass dort jemand steht, mit einem Schild. Unsere Namen drauf geschrieben. Aber die erste Enttäuschung war groß, als dieser Jemand nicht erschien. Das prepaid Taxi Richtung City wurde unsere erste indische Erfahrung, mit dem allgegenwärtigen Hupkonzert und dem Linksverkehr. Vorbei an einer riesigen, weil einzigen Baustelle ging es nach Pahar Ganj. Hotel Volga, reserviert von einem in St. Veit lebenden Inder, war etwas überteuert, aber das war uns nach den Reisestrapazen egal. Erstmal ausruhen dann ein bisschen Spazieren gehen, sich um Bargeld kümmern, was ja schon eine recht spannende Angelegenheit war. War doch der Bankomat in einer quasi Baustelle versteckt. Man konnte ihn auch nur orten, weil eine lange Schlange Menschen davor stand, die eine Karte mit dem Maestro Logo in der Hand hatte. Als dieser Part erledigt war, kamen einige Dinge auf uns zu, die wir uns so niemals nur erdacht hätten, wie das Überqueren der Strasse, wobei hier wohl auf jeden Millimeter Platz geachtet wird. Wenn der Verkehr etwas langsamer wird, am Besten jemanden hinterher. Wobei „Augen zu und durch“ nicht zu empfehlen ist.
Überhaupt ist dieses Land, zumindest was wir bisher gesehen haben, eine Herausforderung für alle Sinne. Allen voran wohl der Geruchssinn, der permanent überfordert zu sein scheint. Egal um welche Straßenecke man biegt, es tut sich ein neuer Geruch auf und sei es nur der manchmal wohlriechende der allgegenwärtigen Tempel und Schreine. Der Kuhdung vermischt sich alsgleich mit ihm und es kommen noch eine Menge Abgase diverser Mobile dazu. Vom menschlichen Ausscheidungen will ich an dieser Stelle gar nicht erst zu schreiben beginnen. Diese Mixtur ist schon eine Herausforderung für sich. Die Ohren bekommen da auch einiges ab. Kein Wunder das hier Ohrenschützer ein Verkaufsschlager sind. Man bekommt sie an sehr vielen Plätzen der Stadt und werden auch permanent getragen. Hupend, schreiend, mit und ohne Musik bahnen sich die kleinen Dreiräder auch Tuk-Tuk genannt ihren Weg durch den Stau. Eigentlich könnte man den Verkehr hier fast schon so bezeichnen. Wer schneller ist, fährt, das aber hupend. Ich denke immer das die Hupe der wichtigste Teil am Auto oder anderen Verkehrsmitteln ist. Obwohl hupen nicht schneller macht.

Als ich das erste mal Gast auf so einem Gefährt war, fühlte sich das an wie die Wilde Maus im Prater, mit der ich aber schon nicht gerne fahre. Von allen Seiten wird gedrängt und zur Pole Position gefahren. Die Hand raus zu strecken sollte man einfach unterlassen.

Dieses permanente Aufmerksam sein müssen, lässt nicht den geringsten Platz zum Nachdenken oder nur um etwas zu bestaunen. Dies wurde uns klar, als wir dann das Rote Fort in Delhi besuchten. Das war das erste Mal, außer im Hotel, dass wir in Ruhe ein Getränk nehmen konnten und uns unterhalten ohne das Christina und ich uns anschreien mussten. Dieses Fort war schon ein erstaunliches Bauwerk, aus rotem Sandstein waren die Aussenmauern gehauen und im Inneren ein Lustgarten in dem schon einige Orgien stattgefunden haben dürften. Diese Menschen mussten geniale Handwerker und Architekten gewesen sein, dachte ich mir, während ich an weissen Bauten, mit sehr blumigen Intarsien vorüber schlenderte. Als dieser Besuch zu Ende war, tauchten wir wieder ein, in die Crowded City. Natürlich wollten wir alles zu Fuss besichtigen, was hier aber gar nicht als „normal“ angesehen wird. Alle 5 Meter ein neuer Fahrer, der uns ganz cheap irgendwohin bringen will. So beschlossen wir einfach gegen die Fahrtrichtung zu spazieren, was das Vorhaben dann um einiges erleichtert hat. Unterwegs kommen Menschen, die einem die Ohren ausputzen wollen, die Schuhe reinigen -was bei diesem Untergrund genau sinnlos ist -, dir irgendwas verkaufen wollen, fast schon mit Gewalt in ihre Shops ziehen wollen, vielleicht nur ihre Neugierde befriedigen wollen, woher man sei, um bei dieser Gelegenheit gleich darauf hinzuweisen wo das beste Restaurant sei. Wir fühlten uns bei diesen Ausflügen ständig überfordert. Da kommen Menschen die dann einige Schritte einfach belanglos neben dir gehen, stehen bleiben, wenn du stehen bleibst, einfach so die Hand herhalten, im Ernstfall dann noch was von Rupies murmeln oder sonstige Sprüche auf Lager haben. Einfach ein riesige Haufen Freaks eben.

Der positivste Zufall war wohl die Reisebüro Mafia, ich muss das jetzt einfach so bezeichnen, da tauchen auf deinem Weg so alle 3 Minuten mal irgendwelche Leute auf die nur ein Ziel kennen, nämlich dich ins Reisebüro zu lotsen. Wir sind dann auch so kurios es klingt voll Reingetreten. In diesem Büro saß dann ein gewisser Latif Ratta. Der hat uns auf die Reise durch Rajasthan geschickt, obwohl wir nur einen Zug nach Agra buchen wollten. Doch ehe es soweit gekommen ist, mussten einige Zweifel ausgeräumt werden. Man kauft eben die Katze im Sack. Keine Infos über Hotels, kein Flyer oder sonstige Hilfe von Seiten des Reisebüros machte uns stutzig. Was genau kommt da auf uns zu? Diese Frage haben wir zwischen einer Horde Ohrenausputzern versucht zu klären, aber Privatsphäre scheint den Indern ein Fremdwort zu sein. Keine Chance auf 5 Minuten allein quatschen zu können. Zuerst hab ich gedacht, dass ich den Leuten das erklären kann, bis ich auf ein gewisses Bildungsdefizit stieß. Egal was man sagt, der Großteil versteht dich ohnehin nicht. Im Vorfeld unserer Reise wurde mir immer gesagt, dass hier jeder, zumindest gut Englisch spricht. Das kann ich nun nach einem Monat in diesem Land nicht bestätigen. Was solls, dachten wir uns, besprachen das nochmal bei einem Cola, und sagten dann einfach zu. Wir dachten das sei unser einziger Weg aus dieser Hölle. Wobei der erste Weg wirklich lang wurde, was aber nicht am Reisebüro lag, sondern an der Northern Indian Railway Company. Ganze 5 Stunden mussten wir am Bahnhof in Delhi auf unseren Zug warten. Das war ja mal ein Anfang! Der Zug brachte uns dann aber doch aus der Stadt. Nur bis wir sicher waren, dass es unserer sei, kostete so viele Nerven, dass ich einem Herzinfarkt nahe war. In unserer Aufregung glaubte niemand auch nur annähernd im Zug Schlaf zu finden. Nachdem ein netter Zugnachbar in Uniform der indischen Armee mir mein Nachtlager eingerichtet hat, schlief ich eigentlich die ganze Zugfahrt bis Bikaner durch. Recht bequem sind sie schon, die Indischen Züge, nur mit der Pünktlichkeit nimmt die Bahn hier das nicht so genau. Es gibt auch ein brauchbares „Boardsevice“ und man kann an fast jeder Haltestelle aussteigen und sich mit Essen eindecken. Das Bahnhofsessen ist auch vergleichsweise billig und gar nicht so übel. Meist besteht es aus einer Art Kartoffelgulasch mit ein paar kleinen Chapatis. Dieses Essen kostet im Schnitt auch nur 10 Rupies. Ansonsten kann man mit Chips und Keksen auch eine längere Fahrt überstehen. In diesen Zügen sind auch die Klassenunterschiede deutlich zu spüren. Fahren wir doch mit der Sleeper Class mit Air condition, die vollkommen abgeschirmt vom restlichen Zug ist. Die Leute hier packen auch schon mal ein Laptop aus oder sind einfach besser gekleidet als die Menschen in den „normalen“ Klassen. Auch bemerkt man ein gewisses Bildungsniveau und einen anderen Lifestyle. So sind wir beispielsweise auch schon nach Delhi eingeladen worden, um uns ganz privat einen anderen Teil dieser Stadt an zu sehen. Ich hoffe wir können dieser Einladung folgen. In weiten Teilen des Lebens hier scheint es davon ab zu hängen aus welcher Klasse oder Kaste man entstammt. Es erscheint mir zumindest als Zuseher so, dass es wohl einen gewissen Fortschritt bei der Gleichstellung gibt, dieser aber erst in Jahren spürbar werden wird. Allein das es auch Liebeshochzeiten gibt ist ja schon ein riesiger Schritt in diese Richtung. Wobei das traditionelle Leben und Denken sich meiner Meinung eher in den ärmeren Schichten verankert hat. Jemand der mit mir im Zug von Jodhpur nach Pushkar saß, erzählte mir das ein normaler Arbeiter hier so beiläufig 3-4000 Rupien verdient. Selbstverständlich ohne Versicherung oder ähnlichen sozialen Leistungen. Frauen müssen sogar für die Hälfte des Lohns der Männer die selbe Arbeit verrichten. Das ist auch ein etwas krasser Anblick, wenn man an so an einer Baustelle vorbeigeht und die Frauen in ihren bunten Saris, Steine oder Schüsseln voll Beton am Kopf hin und her tragen. Working Poor, ist in Indien der Normalzustand. An den Baustellen sieht man dann kleine Blechhütten oder Zelte stehen, in denen die Familien wohnen. Man wäscht sich in den Fässern, in denen das Wasser für den Beton lagert. Dementsprechend natürlich auch der gesundheitliche Zustand. Man sieht dauernd Menschen deren Wunden nicht abheilen können. Das Straßenbild ist geprägt von diesen Leuten, die eingehüllt in einer Decke oder ein paar Lumpen auf Gehsteigen oder mitten auf der Straße liegen oder schlafen. Persönlich würde ich das als Vegetieren bezeichnen. Vielen davon fehlen irgendwelche Gliedmaßen. Ihre Haare als struppig zu bezeichnen wäre etwas verwegen. Das bekommt man nicht mal mit Haarspray hin. Diese Armut schockiert am ersten Blick, aber die Tatsache das man sie nicht bekämpfen, nicht einmal lindern kann, begriff ich sofort.

Ich wollte am Anfang einmal nett sein und gab einem Kind eine Münze, das einzige was es im Endeffekt davon hatte, war wohl ein blaues Auge. Es kam ein älteres Kind und hat dem Kleinen die Münze sofort mit Gewalt abgenommen. Oder in einem anderen Fall, als mir der Beschenkte den ganzen Connaught Place hinterher lief, mit seinem einem Arm, den er noch hatte, immer mehr forderte und mir gleichzeitig an mein Knie greifen wollte. Frauen, die ihre Kinder schicken, sind hier auch sehr alltäglich. Wenn man genau hinsieht, dann kann man die Zeichen, die sie geben, erkennen. Ist des öfteren schon vorgekommen. Wobei die meisten dieser Frauen und Kinder sehr wohlgenährt und vor allem sauber aussehen. Christina hat das Gefühl, dass die das aus Langeweile neben dem Einkaufen machen. Auch ich kann mich dieser Meinung anschließen und denk mir, dass dies ein Grund für sie ist auch mal das Haus verlassen zu können und etwas Abwechslung in ihr Leben zu bringen. Zu gerne würde ich jemanden treffen, der mich in diese Geheimnisse einweiht. Das einzige mit dem ich bis jetzt noch nicht konfrontiert wurde, ist Gewalt oder Leute, die dich beklauen wollen. Na, da muss ich gleich auf Holz klopfen. Nervig aber können sie sein, die Inder.

  • Gewalt herrscht hier, allerdings in anderen Dimensionen, täglich, wie ein Blick in die Zeitung beweist. Von Steine werfenden Jugendlichen in den nordwestlichen Provinzen über Bombenattentate, wie in Pena wobei 28 Menschen starben, und gewalttätige Proteste gegen australische Cricketspieler auf mehreren Plätzen in Indien, ist das Spektrum sehr breit gefächert.-

Ein Nein ist etwas, das man hier nicht kennt. Selbst auf der Suche nach Käse wurde uns bewusst wie Zielstrebig und vor allem sinnlos zielstrebig die Menschen hier sein können. Am Basar auf der Suche nach der vergorenen Milch haben wir einen der vielen Hilfsbereiten Inder getroffen, der uns nach längerem hin und her und dem Versprechen uns in den passenden Laden zu führen, vor einem Hotel halt machte uns hinein bat, der Rezeptionist uns drei Zimmerschlüssel hinlegte und wir in einen Lachkrampf ausbrachen. Wir haben ihm dann gesagt, dass wir nur Käse kaufen wollten, worauf uns der Typ wieder schnappte um uns in ein anderes Hotel zu bringen. Einfach genial dachte ich mir, und der Käse ist dann unter dem Bett versteckt oder was?

Solche Geschichten passieren uns hier ständig. Leider ist das Ganze im Endeffekt sehr nervig und zeitraubend. Senseless business, ob das der indischen Wirtschaft den absoluten Aufschwung beschert? Hin und wieder funktioniert hier auch ein Fernseher und ich schau mir dann Werbungen an, die mit der Realität, wie ich sie kenne, aber rein gar nix gemeinsam hat. Supermärkte, Beautis, Produkte wie aus einer anderen Welt werden hier feilgeboten. Nichts davon hab ich bis jetzt gesehen. Zwar hat Agra so etwas wie eine Shopping Mall, auch in anderen Städten hab ich ähnliches gesehen, leider sind diese dann wiederum einfach leer und gesichtslos. Der Mc Donald`s war dafür ein kulinarischer Highlight. Das Menü, allerdings hier nur mit Huhn zubereitet, kostet auch nur 119 Rupies. Wenn man zum Laden an der Ecke geht, legt man eigentlich das Selbe ab.

Indien hat anscheinend eine enorme Inflation. So dachte ich am Beginn unserer Reise, dass es hier etwas billiger sein würde, was sich eben nicht bewahrheitet. Unser Reiseführer ist 2 Jahre alt und die meisten Preise aus diesem sind auf das Doppelte angehoben worden. Auch die Informationen aus diversen Reiseblogs, obwohl manche sehr aktuell sind, stimmen kaum mehr mit der Realität überein. Handeln ist sowieso Pflicht. Jeder hier will natürlich das Beste herausholen, sehr oft wird’s leider unverschämt teuer. Das fängt mal mit dem Alkohol, den man sowieso kaum bekommt, zumindest in kaum einem Lokal, an. So muss man zum Liquor Store laufen um dort dann zu sagen, dass der Preis ohnehin am Etikett aufgedruckt ist. Das gemeine daran ist, dass diese Preise nur in Delhi ernst genommen wurden. So zahlt man anderswo schon mal das Doppelte, wenn man nicht verhandelt. Was bei 202,. Rupies für eine Flasche Whisky (Green Label) durchaus auch auf 450,-kommen kann. Bier, 0,6 Liter kostet im Lokal so um die 120.- im Store 79,. Wobei auch in diversen Lokalitäten der Bierpreis schon mal auf 200,. steigen kann. Trinken darf man sowieso nur versteckt oder in einer der dunklen Bars. Und wenn ich sage dunkel, dann ist dagegen der Club Pi ein heller Laden. Feilschen an allen Ecken und Enden, eine Tuk-Tuk Fahrt kann endlos werden, wenn man noch um den Preis zu senken, zusagt in ein Geschäft zu gehen um dort ein wenig zu „looken“. Aber der Fahrer verdient damit anscheinend mehr als am Fahren selbst. Es war aber noch nie was Brauchbares dabei und meist viel zu teuer für unser Budget. Dafür sieht man dann einige vornehme Läden, voll klimatisiert, von innen, was ja auch mal ein nettes Erlebnis ist. Um aber wieder zurückzukommen einige Preise für dich werter Leser, Klopapier 45,- , 1Liter Wasser 15,. , ½ Liter Cola 25,- Mangosaft 25,-, Lassi in diversen Sorten 20 – 40,- , Zigaretten, (Four Square), 10 Stück 20,- Beedis 5,- und 1mal essen gehen im Schnitt 120 pro Person, variiert aber von Stadt zu Stadt, Obst und Gemüse sind halbwegs erschwinglich und kosten so 25,- wenn man 6 Tomaten, 1 Gurke, Knoblauch, Limonen, Koriander kauft. Ein Kilo Papaya so um die 20,- und Bananen, wenn ich 2 Stück kaufe so 5 Rupies. Dafür ist das alles wirklich reif und es schmecken hier sogar grüne Orangen, so wie sie schmecken sollten. Indisches Essen ist auch nicht so scharf, wie es immer behauptet wird. Der Reis wird wohl etwas anders zubereitet, satt wird man meist durch die Chapatis, die es hier in endlosen Varianten gibt und anscheinend das Wichtigste an einer Mahlzeit sind. Ein Stück dieses Fladens gibt es ab 5 Rupies. Natürlich kann man auch Saris oder ähnliches kaufen, wir haben aber beschlossen, dass Europäer einfach nicht in diese Kleidung passen. Meist trägt der Umstand, jemanden so „indisch“ zu sehen eher zu unserer Belustigung bei.

Geneigter Leser wird sich wohl schon fragen, ob wir denn keine anderen Sorgen haben, als diese hier vorgetragenen. Indien hat durchaus seine Reize, wenn ich hier in der Hotellobby sitze dann Liebe ich dieses Land. Nein, das war nur ein Scherz. Landschaftlich hab ich hier schon sehr reizvolle Gegenden gesehen, wie die Wüste Thar zum Beispiel, Jaisalmer, eine kleine Stadt, wo alles seinen geruhsamen Gang geht, wenn man nicht gerade im Fort verweilt oder einem anderen touristischen Hotspot. Durch das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fällt es mir auch schwer zu beurteilen, was uns ausserhalb der grossen Städte erwarten würde. Die wunderbare Baukunst, ist leider Geschichte, zumindest im Norden, wo ca. 40 % der Menschen als arm eingestuft werden. Die Maharadschas hinterlassen nur ihre Bauwerke, diese dafür aber für die Ewigkeit. Der indische Staat ist weit davon entfernt, soziale Probleme zu lösen und seine Konflikte zu vermeiden. Ein Monat, das mit ein wenig Einblick endet, als Urlaubsland durchaus weiter zu empfehlen ist und uns hoffentlich ein weiteres Monat seine schönsten Seiten nicht verbirgt.

Panorama Theme by Themocracy