Dörfler: Gewerkschaften auflösen – oesterreich.ORF.at
Was hat dem den das Hirn genommen?
Was hat dem den das Hirn genommen?
Der Wiener Prater, lebendig, monotone Musik erklingt aus den Lautsprechern, die Menschen rasen von einem Gefährt zum Nächsten, immer auf den “Kick” wartend der ihnen im Geschwindigkeitsrausch wiederfährt. Schon schlecht vom Alkohol oder war es doch die Achterbahn?
Ich sehe den Prater als Gstättn vor mir, etwas an dem die Einsamkeit dann doch die Oberhand gewinnt wenn der “Kick” vorbei ist.
Die Bilder stammen aus dem Jahr 2009 und die Einsamkeit wurde mit Graufiltern importiert, die Nachtaufnahmen natürlich nicht, die Bewegung, und die Leere des Ortes entstand durch die damit verbundene längere Belichtungszeit.
Nachdem wir Osorno etwas wehmütig verlassen haben fuhr uns der Bus über Valdivia, eine weitere nicht ganz so nach unserem Geschmack gebaute Stadt, vielleicht auch weil es in Strömen geregnet hat durch die Region Los Lagos, ständig am Wasser entlang, die Landschaft saftig Grün und sehr abwechslungsreich, durchzogen von vielen Flüssen auf denen diverse Vogelarten zu sehen sind, nach Villarrica. Gute vier Stunden dauerte die Fahrt und der Beifahrer ging immer wieder durch den Bus um die Fenster vom Kondenswasser zu befreien. Es lief ein Film in dem der Hauptdarsteller in einer Felsspalte eingeklemmt war und sich dort Wochen oder Tagelang versuchte den Arm abzusäbeln, mit dem er zwischen einem Felsbrocken klemmte. Kein schöner Anblick, aber verdammt gut gemacht. Vielleicht kann mir ja jemand sagen wie dieser Film heisst.
Am Busbahnhof in Villarrica angekommen mussten wir erstmal Regenjacken anziehen, Leute fragen wo denn das Zentrum sei, die aber schauten uns nur an und meinten wir seien bereits mittendrin. “Verdammt kleine Stadt!” dachte ich mir. Also spazierten wir los um eine Bleibe für die Nacht zu suchen, die wir mit Hilfe eines kleinen Jungen auch gleich fanden. Mit Heizung! Die Besitzerin meinte wir können aber maximal zwei Tage bleiben da derzeit ein verlängertes Wochenende in Chile ist und deswegen viele Menschen in die Thermenregion fahren. Auch gut, denn wir wollten eh nicht mehr als eine Nacht bleiben. Hier gab es auch wieder Lokale mit Cerveza artesenal, welche wir nach dem erfolglosen Suchen eines Mietwagens auch gleich aufsuchten. Das Testspiel gegen Estland lief nebenbei im TV, denn Chile bereitete sich auf die Copa America vor. Damals voller Hoffnung, heute schon im Viertelfinale gegen Venezuela ausgeschieden.
Unsere kleine Herberge kostete überraschenderweise auch nur 16000 Peso, was für hiesige Verhältnisse wirklich sehr günstig ist. Unser Bier schmeckte hervorragend und dazu aßen wir eine Portion …..( bitte wie heisst das jetzt, wenn sich auf einem Teller massig Fleisch, Pommes und andere Zutaten in riesigen Mengen mischen…) , naja hab wohl den Faden verloren. Unser Problem mit dem Auto konnten wir am nächsten Tag lösen als wir dann später, auch erstmalig in Chile, eine richtige Touriinfo fanden. So liehen wir uns ein eher Altes zerbrechliches Auto in Villarrica und fuhren dann mal los. Die Frau die uns das Auto übergab, studierte übrigens in Wien eine Zeit und sprach auch deutsch, was mir dann aber auch nicht behagte, denn die Mischung spanisch deutsch Reden ist irgendwie komisch. So kauften wir erstmal in einem Laden Proviant oder ONCE wie es sich hier nennt und ich fand zu meinem Entzücken auch eine Flasche Ron de Varadero für nur 4500 Peso. Also nahm ich sie gleich mit. Klar war nur das wir zum gleichnamigen Vulkan Villarrica wollten. Wir entschieden uns aber aufgrund der Wetterverhältnisse zum Aufbruch nach Lican Ray um von dort dem Lago Calafquen nach Coñaripe zu folgen. Wir fanden auch relativ schnell ein nettes Hotel mit Thermen vor der Haustüre.
Da leider dieses verlängerte Wochenende war gaben uns die Mädels an der Rezeption eine Cabaña die zwar sehr geräumig war aber leider keine passende Heizung installiert hatte, was das Vergnügen dann doch etwas bremste. Der Gärtner gab sich zwar richtig Mühe, schaufelte Holz in den Ofen der die zwei Cabañas beheizen sollte, nur konnte er damit die Temperatur nicht wirklich erhöhen. So froren wir trotz einiger Decken und kuscheln in dieser Nacht und gingen dann des Nächtens in die Therme um uns aufzuwärmen. Am nächsten Morgen entschuldigte sich der Hotelmanager zwar ausgesprochen freundlich aber der geforderte Rabatt bestand nur daraus das wir die Therme den restlichen Tag auch noch benützen dürfen. Auch nett! Immerhin… Dafür war das Frühstück ausgezeichnet und wir hatten einen übereifrigen privaten Kellner. Die Anlage ist allerdings in einem wirklich guten Zustand, das Wasser sauber und es gab einen Pool mit Matsch, den wir uns gleich gegenseitig um unsere Körper schmierten.
Tagsüber fuhren wir wieder weiter in das Tal hinein um uns ein wenig umzusehen aber eigentlich fanden wir nicht wirklich was nettes da es sehr Eng den Berg raufging ohne eine Aussicht zu haben. Die Strasse führte dann wieder zur argentinischen Grenze, also beschlossen wir wieder umzukehren, denn auch die angeschriebenen Thermen, waren dann nicht ganz nach unserem Geschmack. So sind wir nach Pucon gefahren um dort zu übernachten, denn mittlerweile hatte es auch wieder zu Regnen begonnen. Im Hostel, das vorher eine Galeria gewesen sein dürfte, waren wir dann ganz allein und der Besitzer zeigte uns auch gleich eine Agentur die uns auf den Kraterrand des Villarrica bringen würde. Voller Vorfreude, vielleicht doch noch Lava zu sehen liessen wir uns beraten, leider aber waren die Wettervorhersagen so trüb wie unsere Stimmung die wir wegen ihr bekamen. Regen, normal im patagonischen Winter war für die nächsten Tage angesagt. Also leider keine Vulkanbesteigung.
So nutzten wir den Tag um unsere Gedanken zu sortieren, die Zeitungen über die Flughäfen, ob geschlossen oder nicht, auszuquetschen und einfach nur abzuhängen, Fotos wurden sortiert, so entstanden ein paar Panoramaufnahmen, die ich irgendwann gerne in einem Wohnzimmer hängen sehen würde. Als wir das Auto zurückbrachten, und aus dem Büro des Verleihers kamen empfing uns wieder Regen. Trotzdem wollten wir noch einmal im warmen Thermalwasser die Seele baumeln lassen.
Also machten wir uns auf den Weg, per Bus von Villarrica nach Pucon und weiter nach Quimey-Co, wo eine überdachte Therme steht in der wir uns nach der langen Busfahrt, die uns über schneebedeckte Strassen führte, was auch für uns ein ungewohnter Anblick war, bibbernd vom Umziehen in der unbeheizten Umkleidekabine, ins heisse Wasser stürzten. Der Eintritt betrug 7000.- Peso pro Person. Draussen schneite und regnete es abwechselnd, was den Badespass deutlich erhöhte. Spassig war auch das Wasser im Eisbecken das wir einige male aufsuchten um das Blut wieder zirkulieren zu lassen. Diese Wechselwirkung mit dem Kribbeln am ganzen Körper ist einfach ein Genuss.
Ganz müde, von dem Ausflug fielen wir, zurück in Villarrica, ins Bett und beschlossen, nicht auf den aufhörenden Regen zu warten, sondern einfach einen Bus nach Santiago de Chile zu nehmen um dort weiter auf die Öffnung der Flughäfen zu warten.
Wer mal 2 Millionen Dollar hat, kann gerne in den Flughafen von El Bolsón investieren. Allerdings wäre es vielleicht auch sinvoll über eine Verlegung des Flughafens lauter als es bisher der Fall war nachzudenken.
Ecuador und Vulkane
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