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Reiseerlebnisse und Dokumentarfotografie » 2010 » Dezember

Bolivien Review

Von Administrator, 19. Dezember 2010 16:57

Tops – Flops

by Ritchy

Tops

Flops

  • Puma Pungo – Tiahuanaco

  • La Paz

  • Legale Hojas de Coca

  • Touristenpreise verglichen mit normalen Preisen

  • Verhältnismäßig günstige und saubere Hotels

  • Mosquitos en Rurrenabaque
  • Salar de Uyuni grossartige Landschaft

    • Isla de la sol y Isla de la luna
      • Essen am Markt
        • Cerveza por 10 Bolivianos

          Tops – Flops

          by Christina

          Tops

          Flops

          • Isla del Sol

          • Tour in Potosi – Green Go

          • Dschungeltrekking

          • La Paz

          • Salar de Uyuni

          • Kaum Obst und Gemüse

          • Leute

            • billig

              • Hojas de Coca

                        Salar de Uyuni – Fotos para nosotros amigos

                        Von ritchy, 18. Dezember 2010 23:11

                        Algunas fotografias de los amigos de viaje.

                        Gracias por un buenissimo tiempo!!

                        Salar de Uyuni – 3 Tage durch die Wüste

                        Von Administrator, 15. Dezember 2010 18:34

                        Die Mineros von Potosi hatten wir hinter uns gelassen, mit einem Bus fuhren wir 6 h nach Uyuni. Dies ist das Eintrittstor zum größten Salzsee der Erde: Salar de Uyuni, mit seinen 12.000 km² und reich an Lithium ist eine wichtigsten Touristenattraktionen Boliviens. Es wird geschätzt, dass sich in diesem Salzsee gut 10 Mio. t Salz befindet und jährlich ca. 25.000 t abgebaut wird. Der Abbau des Lithiums begann jedoch erst im Jahre 2007.

                        Doch der Reihe nach, das Dörfchen Uyuni am Rande der Wüste an sich besteht wiedermal hauptsächlich aus Hotels und Agenturen, die versuchen ihre 1-3-Tages-Trips durch die Wüste und Umgebung zu verkaufen. Denn ohne Tour und Guide läuft hier gar nichts. So buchten wir unseren Trip bei der Agentur Sumaj Jallpha für 600 Bolivianos, 3 Tage, 2 Nächte mit Weiterfahrt nach Chile (zzgl. 35 Bolivianos), alles inklusive außer die zusätzlichen Parkgebühren.

                        Abfahrt ist wie bei jeder anderen Agentur gegen 10.30 Uhr, auch generell das Programm ist überall das selbe, vielleicht ändert sich mal das Essen oder die Unterkunft, doch mir schien es, dass es egal sei, wo man bucht. Man bezahlt sowieso um die 600 – 850 Bolivianos.

                        Wir, es waren 6 Leute in der Gruppe (zwei Kanadier: Bryan und Natalie, ein Texaner namens Vito und Jan aus Belgien) – nochmals ein Dankeschön an diese nette Gruppe und die nette Reisebegleitung – zwängten uns in ein 4×4 Auto hinein, das Gepäck am Dach und schon fuhr unser Guide und Driver Romano los.

                        Der erste Stop: Cementerio de los Trenes, ein Eisenbahnfriedhof, wo sozusagen der Industriemüll von hier gelagert wird. Ein Platz voller alter Züge und Gleise (einige über 100 Jahre alt), der wie ein Spielplatz für die Erwachsenen wirkte. Alle stiegen auf den alten Gefährten herum, oben drüber, hinein, unten durch, egal.
                        Nach ca. 1 h erreichten wir das Örtchen Colchani, wo man Souvenir shoppen und uns das erste Salzhotel anschauen konnten. Ein Arbeiter erklärte mir, dass so ein Häuschen aus puren Salz bestehen bzw. Salzblöcken die mit einer Mischung aus Salz, Wasser und ein wenig Zement zusammengehalten wird. Dann ging es in eine Salzfabrik, wo man uns die Gewinnung von Speisesalz erklärte. Nachdem das Salz aus der Wüste in den Ort geschafft wurde, muss man ihn zuerst oberhalb eines Feuerofens trocknen lassen. Ca. 150 kg wird auf ein Blech geschüttet, darunter wird ein Feuer mit einer Art Strauch, den man auch als Medizin verwenden kann, entfacht und getrocknet. Danach kommt das Salz durch eine Mühle, doch bevor es gemahlen wird, wird es noch mit Jod versetzt um es genießbarer zu machen. In dieser Gegend isst man wohl manchmal das Salz ohne Jod, doch ist es nicht so gut verträglich. Nach der Mühle ist eigentlich alles getan und kann in kleinen Säckchen verpackt werden und mit einem Bunsenbrenner zugeschweißt werden. Das hier abgebaute Salz wird jedoch nicht exportiert, sondern nur in Bolivien verkauft, da hier in Südamerika jedes Land sowieso ihre eigene Salzwüste hat. Bis zu 3000 kg verpackt hier eine Frau pro Tag.
                        Weiter und nun endlich in der größten Salzwüste der Welt. Das Weiß blendete in den Augen, die Sonne knallte herunter und weit und breit nur Salz in Sicht. Total geil.Wir fuhren zu einem Salzhotel, das aber nicht mehr offen hat, denn es dürfen keine Klos in der Wüste errichtet werden, da der Urin und die Scheiße das Salz verunreinigen und diese Mischung sicher keiner essen will. Hier wurde auch Mittag gegessen und vorher und viele Fotos mit Barbies und anderen Spielzeugen geschossen. Aus Erwachsenen wurden wieder Kinder.
                        Am Nachmittag erreichten wir Isla de Pescado, eine Insel in Form eines Fisches, wenn man viel Fantasie hat. Doch eigentlich ist es ein Steinhaufen mitten auf dem Salzsee und auf diesen öden Land gedeihen Tausende von Kakteen (Candelaria madera), auch einige über 1000jährige sind dabei. Hier mussten wir 15 Bs Eintritt bezahlen, doch dies war es eindeutig wert. Wir konnten den höchsten Punkt dieses Berges innerhalb von 15 min. erreichen, vorbei an vielen schönen blühenden Kakteen und von oben hatte man einen super 360° Blick auf den Salzsee und die dahinterliegenden Berge, die in einer Art dunstigen Blau leuchteten. Herrlich, man kann sich kaum sattsehen.
                        Nach 1 h fuhren wir weiter Richtung  zu unserer ersten Herbere, auch ein Salzhotel, doch bereits außerhalb des Sees. Unser Doppelzimmer, eigentlich eher ein kleines Salzzimmerchen bestehend aus 2 Betten, dessen „Bettgestänge“ auch als Salz sind und der Boden sowieso. Klein aber fein. Die Nacht wurde viel wärmer als gedacht, nur trocknete man ziemlich aus, sodass man sich schon bald wie gepökeltes Fleisch fühlt.

                        Tagwache am nächsten Tag war um 6 Uhr, ½ h später gab es Frühstück und um 7 Uhr fuhren wir los. Die Salzwüste ließen wir zu meinem Bedauern hinter uns und so ging es auf einer Schotterstraße ins Dörfchen San Juan, wo sich Necropolis befindet, ein Geländer vieler Chulpas, Gräber der vor 2000 Jahren hier lebenden Menschen. Heute kann man noch die Skelette dieser nur kindergroßen Leute erkennen. Angeblich gab es vor 2000 Jahren hier keine Sonne, die Chulpas waren eigentlich Häuser und durch die Fenster, durch die wir die Skelette betrachteten, stiegen die Leute ein und aus. Der Quinuaanbau sollte für dieses Volk ziemlich wichtig gewesen sein. Doch als dann der Klimaumschwung kam und die starke Sonne die Gegend austrocknete, starben die Leute. Die hiesigen Leute kennen dieses Gebiet schon lange, es sollte überhaupt in diesem Tal einige solcher Stätten geben, doch keinem war die Erhaltung wert und so verfielen die Mumien mit der Zeit. Erst seit 2001 wird dieses Gelände touristisch genützt und gepflegt. Man zahlt auch 10 Bs Eintritt, doch ziemlich interessant, auch wenn es nicht ganz soviele Informationen über diese Kultur gibt.
                        Danach fuhren wir bereits Richtung chilenischer Grenze, wieder eine Art Sand- und Salzwüste, die von Vulkanen, die meisten erloschen, von allen Seiten umgeben ist. Die Färbung der Berge einfach grenzgenial, von Rot über Grün, Gelb, Lila, usw. konnte man ineinander rinnen sehen. Überhaupt, die Gegend veränderte sich alle Stunde einmal, mal war die Fahrbahn glatt und eben, mal rumpelig und es ging über eine Steinpiste. Also für das Auge wirklich spektakulär und so merkte man gar nicht, dass man den ganzen Tag (10 h) im Auto saß. Doch irgendwas hat unser Auto abbekommen, denn sobald es nur ein wenig bergauf ging, krochen wir mit 10 km/h hinauf, und ab San Juan ging es ziemlich bergauf, wir stiegen auf gute 4800 m. Hier erwartete uns ein Feld von windgeformten Lavasteinen und dahinter rauchte ein Vulkan.
                        Weiter zu einem See mit Flamingos, wo es dann nachdem wir gut 200 Bilder verschossen hatten, ein leckeres Mittagessen mit Milanesa, Nudeln und Salat gab. Hier sollten 3 Sorten von Flamingos beheimatet sein: Flamingo andino, Flamingo chileno und Flamingo James, doch wirklich super angepasste Geschöpfe, die hier in dieser Vulkangegend, die Seen hier sind ziemlich schwefelhaltig, überleben können. Doch eigentlich sind sie nur am Fressen, mit dem Schnabel im Wasser durchstreifen sie den See, mal kurz die Flügeln geschüttelt und das wars. Nur wenn jemand in die Nähe kommt, dann nehmen sie Anlauf und fliegen einige Meter weiter um dort weiter zu fressen.
                        Danach fuhren wir noch an einigen solcher Seen vorbei, jede in einem anderen Farbton gehalten und weiter hinauf, wo man wieder vom Wind verformte Steine sehen konnte, unter anderem auch den bekannten Arbol de Piedra. Doch da oben ging schon ein ziemlich heftiger Wind, sodass wir eigentlich froh waren wieder im Auto verschwinden zu können. Nach einer doch längeren Fahrt, waren wohl um die gute 3 h kamen wir dann endlich am Lago Colorado an, ein See in einem starken Rotton glänzte uns entgegen, hier sollten wir dann die Parkgebühr von 150 Bs zahlen und ein paar Meter weiter befand sich unser Refugio. Von Minute zu Minute wurde es kälter, der Wind stürmte und so ließ ich den Sonnenuntergang Sonnenuntergang sein und spielte lieber Karten und erwärmte mich bei Rum, Tee und Wein.

                        Am 3. Tag mussten wir noch früher aufstehen, 4.30 Uhr, denn wir wollten beim Sonnenaufgang bei den Geysiren sein, doch das Auto kroch wiedermal den Berg hinauf, dieses Geysirfeld sollte das höchste gelegene auf der Welt sein, 4800 m. Als wir ankamen blickte die Sonne gerade über die runderhum liegenden Berge und so wurde der von den Geysiren austretenden Dampf perfekt beleuchtet, was ein geniales Bild ergab. Doch wir hatten es eilig, denn wir mussten natürlich noch frühstücken und bis 9.30 Uhr an der Grenze sein. So wurde es nur ein rascher, aber ziemlich beeindruckender Besuch. Erinnerte sehr an Neuseeland.
                        Ein wenig später erreichten wir die Hot Pools, ein kleines Becken mit heißem Wasser, wo man in der Morgensonne baden konnte. Dahinter befand sich ein See, um diese Zeit am Rand noch mit Eis bedeckt und in der Mitte, wo Wasser war, konnte man wieder Flamingos sehen. Einfach geil, aber doch noch ziemlich kalt, aber mit der Sonne wurde es von Minute zu Minute wärmer.
                        Leider konnten wir die Desierto de Dali nur vom Auto aus sehen, da wir bereits zu spät dran waren, doch sie ähnelte wirklich einem Bild von Dali. Bei der Laguna Verde, ein See dessen Farbe bei Wind von Blau ins Grüne wechselte, blieben wir für 3 min. stehen. Dann weiter an einem See, wo sich die Berge darin wunderbar spiegelten und davor Guanacos zu sehen gab.
                        Und rechtzeitig um 9.30 Uhr kamen wir an der bolivianischen Grenze an. Hier nur noch Hektik, sodass wir weder Zeit hatten uns von alle zu verabschieden noch um Romano ein Trinkgeld zu geben, was ich wirklich bedauere, denn die Tour war super, die Gesellschaft nach langer Zeit wieder total angenehm und Romano war ein guter Guide und Driver, der alles super organisierte.

                        Tausendmal Klo und zurück

                        Von Administrator, 15. Dezember 2010 15:21

                        Nun haben wir fast unsere Welttournee abgeschlossen, viele Örtchen der Notdurft gesehen, miterlebt, genossen und verabscheut. Doch was sein muss, muss sein.

                        Eine ökologische Toilette in Bolivien

                        Eine ökologische Toilette in Bolivien

                        Nachdem wir in Indien bereits die ersten Bedenken der Hygiene hinter uns gelassen haben und dies sozusagen bereits eine Probe auf die weiteren Hygienebedingungen und eine Änderung unserer Gewohnheiten war, konnten wir beruhigt weiterreisen und hoffen, dass es nicht schlimmer kommen würde. Was sich auf unseren weiteren Weg teils bewahrheiten sollte. Aber auch nur teils!
                        So waren wir generell von Thailand und dem Touristenörtchen Siam Reap (Cambodia) überrascht, es war nicht so schlimm wie angenommen, denn die Hockklos waren wir von Indien sowieso bereits gewohnt, Klopapier lernten wir immer in der Hosentasche zu haben und in den touristischen Lokalen war alles sauber geputzt. Noch verblüffender wurde es auf Neuseeland, wo es in jeder Stadt, auf jeden Campingplatz und jedem nur irgendwie touristischen Plätzchen ein öffentliches Klo gab, sauberst, mit Klopapier versehen. Viele von den Toiletten in der Natur waren sozusagen auch Ökoklos. Doch das 1 1/2 monatige Leben im Campingbus lernte uns auch die Natur als Klo zu benutzen, gut dass wir bereits unsere Oberschenkelmuskulatur in den Hockklos in Asien trainiert hatten. Natürlich wird danach das Klopapier verbrannt um nicht unnötigen Schmutz zu hinterlassen, doch wer dies schon mal probiert hat, weiß dass dies nicht ganz so leicht ist, sei es dass der Wind zu heftig weht oder das Papier doch ein wenig zu nass ist.
                        In Fiji am Strand und in der Hitze schaut es doch ein wenig anders aus, in Hotels natürlich ist alles sauber, doch waren wir auf einer Insel, wo die Hüttchen noch ziemlich natürlich mit Bambus und Palmenblätter gebaut waren. Etwas weiter davon entfernt, standen dann die kleinen Klohüttchen, die man sich mit einigen Häusern teilt, sehr hüsch mit Blütenblätter dekoriert, doch Wasser, Salz und Feuchtigkeit ließen sie doch etwas muffig werden, doch hübsch, man konnte zwischen den Blechluken aufs Meer schauen.
                        Doch in den nächsten Ländern sollten sich dann die Hygienebedingungen um 180 Grad ändern, bis jetzt war es nie ein Problem das (die) benützte(n) Papierchen in die Kloschüssel zu werfen und flutsch wars dann weg, in Südamerika sind die Abflussrohre so eng, dass die Gefahr besteht, dass dies das ganze Klo verstopft. So steht auf der Seite ein kleiner Müllkorb, wo man die gebrauchten Klopapierfetzen hineingibt und sammelt und hofft, dass es jemand ausleert. In kälteren Regionen ist das ja nicht so ein Problem, auch in den besseren Hotels sammelt sich nicht soviel an, doch in wärmeren Gegenden und nicht so sauberen Hostals kann es zeitweise schon etwas stinking werden. Auch die öffentlichen Klos werden immer abgefuckter, sei es dass man sich an Klos ohne Sitz gewöhnen muss oder keine Spülung gibt und Wasser aus einer Tonne in die Muschel schütten muss. Auf die Hygiene wird ja oft wenig geachtet, so gibt es oft auch kein Wasser mehr zum Hände waschen oder wie in Quilotoa (Ecuador), wo man hoffen musste, dass Wasser in der Spülung ist, ansonsten konnte man sich den Inhalt noch einige Stunden ansehen. Auch kommt es recht oft vor, dass in Lokalen sich die Toilette gleich neben bzw. schon fast in der Küche befindet, wo sich dann die beiden Düfte vermischen.
                        Generell gesagt, Ecuador und Peru waren nicht so schlimm, man musste halt immer mit Klopapier ausgestattet sein und sich “nichts scheißen”. Am Salkantay Trek (Peru) musste man sich meist das Klo sowieso mit 20 anderen Touristen teilen, meist das ganze Hüttchen unter Wasser stehend, weil die Schüttspülung bei den Europäern nicht so ganz funktioniert und das Klo ohne Sitz die meisten Leute schon recht bald aus dem ungemütlichen Örtchen verdrängt. So wird die Natur eher bevorzugt.

                        baño publico...doch verhältnismäßig noch ziemlich sauber

                        baño publico...doch verhältnismäßig noch ziemlich sauber

                        A propros Natur bevorzugen, dies konnten wir in Bolivien dann sehr gut miterleben, die Bolivianer “scheißen sich” noch weniger und so sieht man bei Tag und bei Nacht die Männer mitten auf die Straße oder auf einen Autoreifen pissen – sowie man das nur von Hunden kennt, naja sie heben grad nicht das Beinchen… Generell sind die Klos, sei es in guten Lokalen oder öffentlich sehr ekelhaft, sodass man sich bei Busfahrten schon extra dehydriert um ja nicht aufs Häuschen gehen zu müssen. An einigen Busstationen gibt es dann nicht einmal ein stilles Örtchen und so egal ob Mandl oder Weibl sucht sich in der Wüste einen “Busch” bzw. einige Grashalme, wo frau einige ihrer Röcke hebt (meist haben sie mehr als 5 Röcke an – zumindest habe ich schon einmal bis 7 gezählt) und hofft, dass man die herunterhängenden nicht benäßt. Wenn man aber nicht nur Flüssigkeit zum Abgeben hat, wird dies schon schwerer, zumindest für Touristen. Hier kann man nur hoffen, dass jemand zweiter dann ein Tuch oder etwas ähnliches hat und somit ein provisorisches Klo entsteht.
                        Alles noch leicht, wenn auch nicht gerade sauber und hygienisch, doch als wir im Dschungel waren, hatten wir mit anderen Problemen zu kämpfen. Hier wird generell jeder freie Hautfleck von Moskitos belagert und somit schaut man, dass alles recht schnell von statten geht. Männer haben es ja hier wieder leichter, sie haben ja meist nicht soviel zu entblößen, außer vielleicht einmal am Tag. Doch nach 5 Tagen im Dschungel hatte ich auf meinen Hintern keine Stelle mehr ohne Moskitostich.
                        Die Überraschung gab es dann als wir die chilenische Grenze überquerten und plötzlich jedes Klo, sei es in einem typischen Restaurant oder Hostal, sehr schön sind, stets mit Klopapier ausgestattet und Wasser vorhanden ist.

                        Seht her Leute so wird es richtig gemacht!!

                        Seht her Leute so wird es richtig gemacht!!

                        Generell gesagt, man gewöhnt sich einfach an alles und ich als sonst so pingelige Klofrau von Österreich verwöhnt, in jedem Lokal das Klo aufgesuchend, habe meine Gewohnheiten und Hygieneansichten ziemlich geändert. Oft überlegt man sich einfach, ob man in so manchen Örtchen die Türe überhaupt öffnen sollte oder sich nicht lieber dehydriert (also nichts trinkt), “Blasentraining” betreibt oder dann so manch andere Örtchen einfach genießt und ausnützt. Doch wenn es nicht anders geht, heißt es oft Augen zu, Nase zu und durch.

                        Potosi – un dia con los mineros

                        Von ritchy, 12. Dezember 2010 00:15

                        Eine Stadt mit vielen Schicksalen, das auf 4070 Meter gelegene Potosi, einst die Stadt mit den meisten Einwohnern auf diesem Planeten, Reich an Bodenschätzen, die dem Cerro Rico entnommen werden. Das Leben hier in dieser äusserst kargen Region zwischen Sucre und dem Salar de Uyuni orientiert sich seit Alters her an den Reichtümern die der Boden unter den Füssen beherbergt. Potosi selbst ist der Inbegriff für Bergbau. So machten wir uns auf dem Weg in einen der für Touristen zugänglichen Stollen unter Tag des Cerro Ricos. Das buchen einer Tour für dieses Unternehmen gestaltet sich als schwierig, denn es gibt einen Haufen an Angeboten, jeder erzählt dir etwas anderes, aber alle gehen eigentlich nach dem selben Schema unter Tag. Erstmal wird man in passende dunkelgraue, grossteils mit Flicken versehenen Kleider gesteckt, ein Helm der sich als sehr nützlich erweisen wird und natürlich ein batteriebetriebenes Licht wird an diesem befestigt. Dermaßen gestylt ging es erstmal zu einem Markt an dem man alles für den Bergmann kaufen kann. Im speziellen, und natürlich für uns interessanten Fall, kann man hier legal Dynamit erwerben, für 5 Bolivianos kann man sich eine Stange davon kaufen. Wie uns Jorge, unser Guide versicherte sei dies hier der einzige Ort der Welt wo dies möglich sei. Jorge, 27, Jahre alt wird für diesen Tag und auch die Nacht unsere Begleitung werden. Natürlich braucht man für das Dynamit einen Zünder und eine Zündschnur, nur mit der Stange allein kann man weniger anfangen. Wichtig für die harte Arbeit unter Tag ist auch das kauen von Cocablättern und das Trinken von hochprozentigem Alkohol. Der Alkohol ist natürlich billig 10.- Bolivianos für den halben Liter aber dafür hat er 96% und dazu gibt es noch namenlose Zigaretten mit reinem Tabak die eingehüllt in irgendein Papier 2 Bolivianos kosten. Das waren die für uns spannenden Dinge, natürlich gibt es auch Handschuhe und Pickel, Schaufeln, diverse Kleidungsstücke und und und. Hojas de coca spielen in Potosi eine sehr wichtige Rolle, denn die Spanier wollten diese verbieten, aber die Bergleute haben sich dagegen gewehrt und so kam es das die Conquistas keine Chance hatten das Coca zu verbieten. Die Spanier hatten wie immer religiöse Gründe, denn das Coca wird bei den Zeremonien der Schamanen eingesetzt und ist aber auch eine wichtige Nahrungsquelle für die Indigenas. Für die Bergleute, die 12 Stunden, nur mit einem Frühstück im Magen, unter Tag verbringen ist das kauen der Cocablätter lebensnotwendig, da es den Hunger nimmt und dadurch die harte Arbeit leichter macht. Ausserdem enthält Coca sehr viel Kalzium und Spurenelemente, welche in der alltäglichen Nahrung fehlen. Die ersten die hier zu buddeln begonnen haben waren allerdings die Quechuas also die Incas. Als die Spanier diese dann zu Sklaven machten um den oberen Teil des Cerro Rico zu durchlöchern und Silber und ein wenig Gold fanden war auch schon das 16. Jahrhundert angebrochen und sie machten Potosi zur zu der Stadt mit den meisten Einwohnern der Welt. Den Reichtum kann man heute nur mehr erahnen, auch wenn in der Stadt 30 Menschen einen Hummer ihr eigen nennen dürfen. Wenn man die Casa de la moneda besucht bekommt man einen Eindruck davon. Haben wir aber nicht getan und stiegen mit Jorge und ein paar anderen in den Stollen der Cooperativa 27. Marzo, ca. 700 in den Cerro Rico. Es wurde dunkel und eng, vor allem für uns Europäer, denn der Stollen maß kaum mehr als 1,50 Meter in seiner Höhe. Unsere erste Rauchpause verbrachten wir bei einer 2 Meter messenden, mit Cocablättern und Zigaretten übesäten Statue namens El Tio. An diesem Ort, der für die Bergleute heilig ist, sucht man Ruhe und spendet Cocablätter oder Lamaföten und lässt El Tio eine Zigarette mitrauchen. Jorge erzählte uns ein bisschen aus dem Leben eines Mineros und die Sitten und Gebräuche dieser Menschen. Dabei erfuhren wir das man oft schon mit 10 Jahren beginnt, quasi als Träger, in der Mine zu arbeiten. Natürlich gibt es hier keine fixen Arbeitszeiten, ein Arbeitstag hat einfach rund 12 Stunden oder mehr, keine Krankenversicherung und noch weniger ein fixes Gehalt. Mit einigen Ausnahmen, zumindest was das Gehalt betrifft wie wir später erfahren werden. Gearbeitet wird in einer Cooperative, was bedeutet, wenn etwas gefunden wird wird der Erlös an alle Mitarbeiter gleichmäßig verteilt.
                        Für die Mineros scheint es keine Zukunft zu geben. So gibt es ganz wenige die an einem Tag reich werden und damit sich ein anderes Leben gönnen. Reichtum bedeutet im Moment das man rund 2500.- Bolivianos verdienen kann, um das eine wenig einzugrenzen nahmen wir an das dies im Monat sei. In der Realität hängt das davon ab ob man auf eine Ader mit reinen Mineralien stösst oder eben nicht. Neben Silber ist Zinn das am meisten gefundene Material. Und das abbauen der Mineralien hier bedeutet auch reine Handarbeit. Atemschutzmasken sind genauso wenig vorhanden wie andere Schutzmaßnahmen, das ist wohl der Hauptgrund dafür, das man als Minero kaum älter als 50 Jahre wird. Staublungen sind die todsichere Art hier zu sterben. Im Gegensatz dazu leben diese Menschen als ob es kein Morgen gibt. Einen Minero zu heiraten, bedeutet ein entbehrungsreiches Leben zu führen, andererseits, so sagt man, freuen sich die Frauen über diese Heiratsangebote. Winkt in der Regel doch das schnelle Geld. Ist wie ein Brieflos zu kaufen, man weiß nicht was drinnen ist. So haben die meisten der Menschen, die im Cerro Rico ihrer Arbeit nachgehen, mehrere Kinder, was allerdings sehr oft zu Problemen führen kann ist die Leichtsinnigkeit und die Leichtlebigkeit der Männer, denn diese geben ihr Geld so wie sie es bekommen meist wieder aus. So kann es schon vorkommen das die Kinder nicht die geringste Bildung bekommen und deren Mütter auch schon mal Anschaffen gehen müssen oder sich einen andern Geldgeber suchen müssen. Ausser der Minen gibt es in Potosi kaum Möglichkeiten eine Arbeit zu finden. Die Infrastruktur der Stadt sollte aber mit dem überragenden Wahlsieg von Evo Morales, immerhin hat er hier 70% der Wählerstimmen erhalten verbessert werden. Geschehen ist noch nicht all zu viel, ausser das Strassen asphaltiert wurden und versucht wird eine Industrie zu errichten die es den Arbeitern hier erlaubt das gewonnene Rohmaterial an Ort und Stelle zu verarbeiten. Denn im Moment kaufen ausländische Firmen, speziell aus Amerika und Europa, das Hochwertige Erz und die minderwertige Ware wird nach China, Südkorea und Japan verschifft. Im Gegenzug bekommt man aus Japan Busse, an denen noch immer die Schriftzeichen zu sehen sind. Dafür das der Flughafen ausgebaut wird und andere versprochene Dinge umgesetzt werden gingen die Arbeiter noch Anfang 2010 auf Demonstrationen. Im Moment gibt es aber Zusagen der Regierung, auch eine Rente für die Bergleute wird man einführen. Vor Jahren hatte der Staat den Bergarbeitern Kleidung und Essen gestellt, was heute von der Cooperative gemacht wird. Eine Universität gibt es bereits und wie wir erfahren haben kommen die Studies hierher um 12 Stunden zu arbeiten, genauer die Hunte aus dem Stollen zu schieben und dafür wöchentlich 600 Bol. Zu kassieren. Zu dem Zeitpunkt an dem wir bei El Tio sassen, waren ca. 6.000 Menschen in diesem Berg unterwegs um die besten Adern zu suchen. Für uns irgendwie unvorstellbar.
                        Weiter in den Berg hinein trafen wir dann einen Älteren Minero, einen frechen Kerl der uns einige Geschichten zum Besten geben sollte, dafür unseren Cocavorrat und die mitgebrachten Geschenke abnahm. Ja vor der Tour gingen wir einkaufen um den Menschen Geschenke zu übergeben, für Fotos zum Beispiel aber es wurde genommen als ob es kein Morgen gibt. Immer wenn wir jemanden trafen, da frag ich mich ob es Streit gibt um im Touristenstollen zu arbeiten oder ob das gerecht rotiert wird, gab uns Jorge zu verstehen das wir Alkohol oder Zigaretten oder was wir eben so dabei hatten hergeben müssten. Genommen wurde allerdings die Schachtel und nicht eine oder so. Am Ende des Gangs trafen wir dann die 3 Studenten wieder die wir vorher schon mit Alkohol bei Laune gehalten haben. Da wurde es zu einer Party im Bergwerk. Der 96% ige machte die Runde und es wurde viel Blödsinn geredet. Jorge versuchte immer unsere 2 Französinnen zu verkuppeln die noch Solteras in der Runde waren, denen dieses Spiel allerdings gar nicht so gut gefiel, so blieb es an mir und Christina die Unterhaltung zu führen, die eine Tonne des Wagens über die Holzschienen zu schieben, ihn wieder in die Schienen zu heben und bei jedem Schluck wurde Pachamama geehrt in dem man einen Tropfen mit der rechten Hand auf den Boden goss. So verging die Zeit im Stollen und Jorge vergaß das wir wieder pünktlich draussen sein mussten. Wir folgten den Arbeitern die mit dem Hunt ein wildes Tempo vorlegten und dabei war es von Vorteil das wir die Helme hatten, denn voll beduselt war es nicht mehr einfach jeden Felsvorsprung zu sehen und so ging es wieder zum Licht am Ende des Tunnels.
                        Am helllichten Tag dann fuhren wir noch zu einem Aussichtspunkt wo man eine Erz verarbeitende Fabrik sah, ein Testlauf, denn irgendwie scheint Bolivien nicht das know how zu haben damit dies in großem Masse funktioniert.
                        Lustig war es wenn man ein bisschen Party im Bergwerk machen will, aber von der Tour mit Green go kann ich in diesem Fall abraten, denn andere Touren machen das was im Programm steht und ausserdem gibt es spannendere Dinge zu sehen (Dynamit ausprobieren, 3-4 verschiedene Stollen, und Silberadern) als wir sie sahen. Kosten tun sie alle ähnlich viel, so um die 70,- Bol. Wahrscheinlich hat die neue Firma „real deal“ das beste Angebot, denn alle waren zufrieden mit dem was geboten wurde.
                        Um den Tag als „minero“ zu beschliessen luden wir Jorge zuerst mal auf ein Bier ein. Der Welt höchste Brauerei steht auch in Potosi und so tranken wir sehr kohlensäurehältiges Potosina Bier, bis wir zum Markt auf eine Suppe gingen die der Christina auf den Magen schlug oder war es doch was anderes, egal, mit Jorge leider nur mehr über Frauen redend nach Hause um ein bisschen in seinem kargen Zimmerchen zu sitzen und Musik zu lauschen, später auch mitzusingen, dann wollte ich in die Disco gehen, gingen wir auch, war aber eher lau denn es war ja Sonntag. So wollte ich die örtlichen Wiskerias sehen, dunkle Löcher mit unrasierten 50.- Bol. teuren Frauen, die vom Style her auch nicht gerade erbaulich aussahen, und ein Bier kostet rund 20.- was für hiesige Verhältnisse dann nicht wenig ist. Dort durfte ich mit Jorge allerdings nur mehr englisch reden weil ich wohl schon zu vorlaut war. Witzigerweise trafen wir einen der jungen Studenten dort wieder, wobei ich dann aber keine Lust mehr hatte ihm mehr Bier zu zahlen und ich müde genug war um den Heimweg anzutreten. Wo ich dann staubig wie ich war zu meinem Schatz ins Bett fiel um vom Reichtum einer Silbermine zu träumen.

                        5 Tage im Urwald

                        Von Administrator, 12. Dezember 2010 00:13

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