Tour: Huaca de la Luna y del Sol – El Brujo
Nachdem wir am Vortag den Chan Chan Komplex ohne Tour besichtigt hatten, beschlossen wir am nächsten Tag mit einer Tour die restlichen archäologischen Stätten zu besuchen, denn eigentlich kommt man mit eine Tour nicht wirklich viel teurer und man muss nicht ständig auf Taxis und Busse warten (Busse nach El Brujo fuhren am Vortag ja kaum).
Die Tour bei Primavera kostete 50 Soles, vormittags Huaca de la Luna y del Sol – im Ticket wäre auch noch ein Museum inbegriffen gewesen, doch davon wusste keiner etwas, angeblich nicht im Programm, auch waren zu wenig Guides vorhanden und den, den wir hatten, war nur darauf bedacht, die Gruppe schnell durch die Anlage zu drängen – nachmittags in das 60 km von Trujillo entfernte El Brujo – mit gutem Guide.
Start war 11 Uhr, in Trujillo gibt es ja kaum Frühaufsteher, zuerst noch ein kleiner Stop bei Casa del Arte, wo uns ein Guide über die Tonarbeiten und -verarbeitung der Moches und der heutigen Leute aufklärte. Dann zum Huaca de la Luna, ein Lehmtempel der Moche, der für seine Wandfresken bekannt ist. Nur einen halben km entfernt, kann man den Sonnentempel (Huaca del Sol) sehen, dazwischen lag die urbane Zone.
Der Tempel selbst besteht aus 7 Stockwerken, denn ca. alle 100 Jahre wurde ein Stockwerk zugeschüttet um darüber einen neuen Tempel zu errichten. Auch sollte es hier eine Stelle für Menschenopfer geben. In Zeiten des El Niño, dachten die Schamanen, dass die Götter nur noch mit menschlichen Opfern zu beschwichtigen seien und so stürzten sie ein paar unter dem Cerro Blanco (Berg hinter dem Tempel) von einer Platform hinunter.
Nachmittags fuhren wir auf einer Holperpiste ca. 1 1/2 h in das 60 km entfernte El Brujo, das religiöse und politische Zentrum der Moche (100 – 750 n. Chr.). Auch hier wurde ein Lehmtempel mit Fresken gefunden. Doch der wichtigste Fund war die Señora de Cao. Eine noch sehr gut erhaltene Mumie mit tätowierten Händen (1,50 m groß) liegt heute im danebenliegenden sehenswerten Museum, dass doch eher einem Betonklotz ähnelt und überhaupt nicht in die Landschaft passt. Sie sollte ein Gegenstück zum bereits besuchten Señor Sipan sein.
Doch langsam ändern sich die Jahreszahlen von Kulturen und Funden in jedem Museum, dass wir ziemlich verwirrt hinausgingen und schon glauben, dass sich die Experten selbst nicht mehr sicher seien. Denn angeblich war diese Stätte viel früher bewohnt als Lambayeque, doch konnte man hier viel feiner bearbeiteten Goldschmuck sehen.
Wie wir auch feststellen mussten, gibt es bei den Informationen an den diversen Stätten zu den Infos aus dem Internet ziemliche Abweichungen.
Nichts desto trotz, ein hübscher Lehmhaufen mit netten Fresken, doch wenn man Sipan gesehen hat, nichts Besonderes.
Dies sollte mal für ein paar Tage der letzte archäologische Highlight gewesen sein, denn nun hatten wir wirklich eine Overdose von all den verschiedenen Kulturen und Geschichten.