Fiji – ein Gedächtnisprotokoll
Nichts geht mehr? Die Vorstellung vom Inselhüpfen ward nur kurz nett gewesen. Eine Horde mehr oder weniger freundlicher Menschen in bunten Hemden wollte uns am Flughafen gleich mal richtig auf die Inselwelt einstimmen. Unglaublich, frech und bestimmt freundlich, hörten wir einige Bulas.. Was ja Herzlich Willkommen heisst. Wunderbar dachten wir uns. Nadi, eine Hauptstrasse mit Flughafen und rundherum Häuser. Ein wirklich faszinierender Ort. Nichts wie weg! Aber wohin? Die Informationen flossen spärlich. Immer noch voller Fiji Freundlichkeit wurde uns gesagt: „ Take your time! Fiji time!“ Das kann allerdings sehr viel Zeit sein in diesem Fall. Gut wir suchten schliesslich keinen Jugendclub der uns allzeit bereit unterhält, mit diversen Spieleabenden, Kavasessions oder Crossdressing. Geworden ist es nach langem hin und her das Tropical Capricorn, für 40 fijidollar pro Nacht. Ein echtes Schnäppchen hier und definitiv sein Geld wert. Leben wir beide doch in einem Einzelzimmer mit Vorraum. Alles andere hier hat dann doch seinen Preis. Natürlich ist man dann auf einem Island, umgeben von Bula schreienden Menschen und Wasser das so klar scheint wie ein Alpensee. Alles happy peppi hier!
Die Kehrtwende begann eigentlich wieder am Flughafen, als wir nach einem Spaziergang durch die lange Strasse kein Office fanden in dem wir uns über Aktivitäten erkundigen konnten. Also buchten wir 6 Tage auf Mana Island. Was uns 660 fd kosten würde. Bed and Breakfast, denn 3mal täglich essen ist bei der Hitze hier nicht drinnen. Die Morning breeze brachte uns direkt vom Hotel auf die Insel, kassierte aber auch 60 fd dafür. Der Empfang war ja nett und man sang uns gleich mal ein Ständchen gab uns Blumen in die Haare und liess uns mal warten. Eine 20 Minütige Ansprache rundete das Programm ab. Dann endlich durften wir unser Zimmer beziehen. Kuschelig und mit funktionierendem Ventilator, wenn es gerade mal Strom gab. Nachdem wir das getan hatten waren wir auf einen unserer „5 Minuten Spaziergänge“ und umrundeten gleich mal das Eiland. Ausser dem Ratu Kini Ressort gab es noch 4 andere Ressorts in gehobenen Preisklassen, die man aber nicht betreten darf. Das Bier war billiger als Wasser und kostete 7 fd per 750 ml. Ganz ok, für ne Ferieninsel. Auch das A la carte Essen war ein Genuss, und so um die 20 fd teuer. Burger gabs für 12 fd waren aber ausreichend für 2 Personen. Gleich am ersten Abend bekamen wir eine Feuershow zu sehen und freundeten uns mit dem Activity man an, der gleich mal über seinen Liebeskummer sprach den er sich von einem deutschen Mädchen zuzog. Lagerfeuer und Gitarre begleiteten uns durch den Abend. Kitschig aber nett genug um darüber amüsiert zu sein.
Nachdem wir eigentlich nicht recht wussten was wir mit unserer neu gewonnen Freizeit anstellen sollten, entschieden wir uns für einen Tauchkurs. Das Angebot war gut, wenn auch die Tauchlehrer etwas oberflächlich und hinter jedem Rockzipfel her. 690 fd für den Open water diver Kurs. Das kann sich sehen lassen. Am ersten Tag eine Einführung mit einigen Skills unter der Meeresoberfläche um dann gleich mal am nächsten Riff entlang zu schwimmen wo es schon einen Vorgeschmack auf die Sandbank und anderen Tauchrevieren gab. Bunte Fische, ein Hai und Seesterne waren die Erste Ausbeute. Der Tag war erfolgreich zu Ende gegangen. So sassen wir längere Zeit im Restaurant, lernten unser Tauchbuch und quatschten mit einigen Urlaubern über diverse Reisen usw. Leider wollten wir dann an den Strand gehen oder in die nexte Bar. Das sollte unserem Urlaub eine Wende geben.
Ein Gedächtnisprotokoll:
Wir vier Anna, John Christina und ich gingen los.
Nach etwa 100 Metern sah ich 3 Personen am Rand sitzen und fragte einen, weil er ein Argentinien Shirt anhatte ob er von dort stamme. Und eben das übliche Where are you from…
Plötzlich sprang einer auf und rammte mir seine Faust ins Gesicht.
Ich wollte weglaufen, war aber zu langsam und der Typ zerriss mein Shirt und ich fiel in den Sand..
War schwer zu sagen was genau war aber ich bekam dann einige Schläge ab.. während einer über mir lag.
Irgendwie kam ich wieder auf die Beine und schrie nur „ leave me alone!“ was aber nichts brachte. Ein hin und her begann, der Typ mit der Glatze hüpfte wie ein Boxer vor mir herum und drohte mich ins Wasser zu werfen oder so, er war etwas schwer zu verstehen… irgendwie sollte ich mich laut den anderen für irgendwas entschuldigen aber wofür wurde mir nicht gesagt, keine Ahnung was die wollten. Apologize! Jetzt weiss ich erst das das entschuldigen heisst.
Alles war total verwirrend für mich.
Irgendwann kamen dann 2 Securitys von unserem Resort und hielten mir den Boxer vom Leib der immer noch wüste Drohungen aussprach.
Weil ich nur meine Ruhe haben wollte ging ich zu dem Typen im roten Shirt, dem Aussehen nach ein Einheimischer und er umarmte mich als ob wir die besten Freunde wären. Warum auch immer. Diese Umarmung dauerte gute 2 Minuten und er sagte das er mich mag oder so was ähnliches. Und das wir morgen willkommen sein wo auch immer und warum auch immer das frag ich mich heute noch. Denn eigentlich wollte ich Spasz haben und kein blaues Auge. Ich blutete aus dem Mund mein Kopf tat mir weh und überhaupt.. die Rippen taten mir weh, meine Schlapfen waren weg mein T-Shirt nur mehr ein blutiger Rest. Das schlimmste war das sie die Christina auch voll eine reingehauen haben, weil sie das ganze Dilemma stoppen wollte, was mir im Herzen einen tiefen Schmerz versetzt. Alles war dann so gegen 3:00 beendet. Die beiden anderen sind irgendwie abgehauen und kümmerten sich dann ein bisschen um die Christina, als wir am Tisch bei unserem Resort zum verschnaufen kamen. Tauchen war am nexten Tag leider abgesagt, dafür aber machten wir unser Examen und ich mit nur 2 falschen Antworten von 50. Guter Schnitt!
Eigentlich wollten wir dann weg von der Insel aber es gab kein zurück. Erst wurde uns versprochen das wir Geld retour bekommen dann aber wieder war keine Rede mehr davon. Also blieben wir, und verlängerten um eine Nacht um unseren Kurs fertig zu machen. Mein erster Richtiger Tauchgang wurde dann zum vollen Reinfall. Irgendwie bekam ich Wasser in die Nase und mein Regulator war auch nicht perfekt angepasst, so riss ich ne Panik auf und versuchte aufzutauchen. Aber Nick der Tauchmaster versuchte mich unter Wasser zu behalten, relativ Rücksichtslos sogar. Da bekam ich es mit der Angst zu tun und wehrte mich bis ich dann doch oben ankam. Vollkommen falsch aber da musste ich wohl durch. Oben am Boot hätte ich vor lauter Wut am liebsten geheult. Was für ein Scheiss muss mir noch passieren? Irgendwie war mir das alles zu viel. Wollte mich nur mehr verkriechen. Abends dann hatte ich eine Aussprache mit dem Tauchmaster und ich war wieder von neuem motiviert.
Dazwischen mussten wir noch ein Protokoll mit der Polizei machen die gegen unseren Willen gerufen wurde, weil die auf der Insel des öfteren Stress mit ihren Nachbarn haben. Die will das wir nach Nadi fahren und zum Polizeiarzt gehen aber das behagt mir gar nicht. Der Mann war zwar nett und bestimmt freundlich aber wie ich seit meinem kurzen Aufenthalt hier bemerkt habe kann sich sowas schnell ändern. Obwohl er uns versichert hat nur zum Arzt gehen zu müssen um mich zu untersuchen um dann wieder unsere holidays zu joynen. Angeblich machen sie ja nur ein Protokoll von dem Vorfall. Im Moment will ich daran keine Gedanken verschwenden und sitze hier in Nadi im Hotel und meine Nerven sind nur mehr angespannt. Ich fühle mich richtig elend und möchte eigentlich nur weg aus Fiji. Dabei ist heute erst der 3. Juli, eigentlich ein Tag zum Feiern dann wir somit 5 Monate in der Welt unterwegs. Derzeit aber immer mit dem Gefühl warum eigentlich Fiji? Warum muss man hier so gestresst sein wo man doch über Zeit anscheinend nie nachdenkt. Sagen zumindest die Einheimischen und meinen das auch so. Fiji Time oft gehört aber die einzige Ahnung die ich davon bekommen habe ist, dass es bedeutet auf etwas lange zu warten ohne irgendwie Informiert zu werden was, wann, wo passieren sollte. Auch unsere Tauchlehrer haben sich diesem Leben angepasst. Da hiess es oft, Ja ich hab gleich zeit oder wir gehen eh bald los. Leider verbrachten wir einige sinnlose Stunden mit warten um dann aber richtig los zu legen und alles in Mindestzeit zu machen. So absolvierten wir unsere restlichen Tauchgänge gleich mal an einem Tag. Ziemlich schnell wie es mir schien. Aber diesmal sollte es klappen mit dem Tauchen und es sollten 4 total geile Ausflüge in die Unterwasserwelt werden. Auch ich konnte es diesmal relaxt angehen und hatte
diesmal keine Angst unter Wasser zu sein. Ganz langsam lies ich mich abtreiben in die Tiefe und genoss die Schwerelosigkeit dort unten. Alles bewegt sich in Zeitlupe und die vielen Farben und Formen haben mich schwer überrascht und beeindruckt gleichzeitig. Die Übungen, wie Maske entleeren oder abnehmen, oder am Regulator (ich kenn den deutschen Namen leider nicht) des anderen zu atmen fielen mir diesmal sehr leicht. Natürlich war ich aufgeregt, aber alles klappte hervorragend. Uns so war es wieder ein erfolgreicherer Tag und mein mood kehrte wieder ins positive zurück. Mit der Christina dann einen quasi Unterwasserspaziergang, Hand in Hand, zu machen war schon ein sehr hervorragendes Erlebnis. Richtig romantisch!
Solche Erlebnisse machen unseren Aufenthalt dann doch wieder schön. Wir werden sehen wie wir mit dem nicht vorhandenen Kundenservice auf der Insel zurechtkommen. Denn irgendwie ist es schon komisch mit jemanden zu reden, der an irgendeiner Rezeption sitzt und der nebenbei ganz gelangweilt 5 andere Dinge tut. Scheinbar ist man dann doch trotz der vielen Kohle die man hier lässt nicht ganz so erwünscht. Könnte auch mit schlechter Bezahlung zusammenhängen oder mit der Tatsache das man 12 Tage durcharbeitet um dann 2 frei zu haben. Wobei Arbeiten hier wirklich von in der früh bis spät in die Nacht bedeutet. Zumindest für die Angestellten in der Küche und im Aktivitätenbereich. Dann kommen noch die „Affären“ dazu, die bei einigen Beteiligten dann auch noch für schlaflose Nächte sorgen. Witzig wenn man das so beobachten kann. Irgendwie waren wir dann immer der Mülleimer für diese Geschichten. Unser activity man hatte da einiges zu erzählen. Wir mussten ihm dann auch noch einige deutsche Wörter für den Geschlechtsteil der Frau beibringen oder andere Dinge die für das Liebesleben mit deutschen Frauen wichtig sein könnten. Ja ich komme mir vor wie auf einer Skihütte oder einem Ferienlager, wobei man aber sagen muss das der Altersschnitt hier wirklich um die 20 Jahre sein dürfte.
Heute, am 7. Juli
Heute ist der 8. Juli
Gestern war wieder einer dieser Tage die ich am liebsten nicht erlebt hätte, mich zipft es hier schon dermaßen an das ich eigentlich am liebsten meinen Rucksack packen und hier verschwinden würde.
Mister Polizei hat sich auch wieder gemeldet und will uns unbedingt nochmal sehen und ich hänge im Moment nur dem Gedanken nach was wohl passieren mag wenn wir aus welchem Grund auch immer den Flug nach Santiago verpassen würden. Nach Auckland wäre es ja noch machbar aber der Weiterflug könnte dann gestrichen sein. Gar nicht auszudenken welche Konsequenzen das für unsere weitere Reise haben könnte. Um noch mal darauf zurückzukommen, ich tu es ungern aber alles kreist sich nur darum..
Unter Wasser ist diese Insel, eigentlich sind es 330 Inseln, wobei ca. 106 dauernd bewohnt sind ja echt der Hammer. Auf der Insel fühl ich mich nicht sonderlich wohl. Derzeit sind wir in einem Resort das sich Caqualai nennt untergebracht. Einfache Bures (der Fijiname für eine Schlafhütte) mit Dusche draussen und einer WC Hütte die irgendwo zwischen den anderen Hüttchen untergebracht ist. Wäre für kitschige Abenteuerfilme die richtige Kulisse hier. Die Insel hat man in ca. 20 Minuten umrundet und wenn man will und es Eben mal Ebbe ist kann man noch zum Snake Island laufen. Einem besonders kleinen Felsen mit nur gerade mal einer Palme drauf. Das erinnert mich wirklich an einen Haderer Cartoon. Die Nacht hier kostet uns 110 Fd und beinhaltet ein sehr spartanisches Essen. Nur über das Frühstück haben sich die Betreiber, die Methodisten Kirche, Gedanken gemacht. Es gibt hier auch keinen Alkohol zu kaufen dafür kann man ja unter Wasser törnen, diverse Bannerfische, Papageienfische und einige wunderschöne Korallen mitsamt ihren giftigen (Thorns Starfish), und ungiftigen (Blue Seastar) Bewohnern sind hier zu gegen. Am meisten Faszination geht aber von den in allen möglichen Farben schimmernden Christmas Trees, ob das ein fisch ist oder nicht werd ich erst herausfinden müssen. In Strandnähe befinden sich noch einige Wohngemeinschaften, wo Krebse und kleine Fische hausen. Diese Fische ziehen sich in ihre Löcher zurück wenn man eine zu schnelle Bewegung macht um dann 1-2 Minuten später wieder an der Türe zu stehen. Heute war das Wasser so wenig das ich kaum mehr über die Korallen an den Strand zurückschnorcheln konnte. Dafür war die Sicht klar bis die Sonne hinter einer dicken Wolkenhülle verschwand. Es sieht ein wenig nach Regen aus während ich hier, von Fliegen umschwärmt, in der Lodge sitze und neue Touristen ankommen. Demnach müsste es gleich den 4 Uhr Tee geben. Die Tagesabläufe scheinen sich zu wiederholen. Was irgendwie komisch ist, ist die Tatsache das hier mehrheitlich deutsch Sprechende Urlauber die Insel bevölkern. Heute morgen war er allerdings ausgeträumt der WM Titel unserer Nachbarn, Spanien gewann 1:0. Somit werden wir wohl einen neuen Weltmeister sehen. Holland oder eben Spanien. Argentinien hat sich ja leider zu meinem grössten Bedauern mit einem 0:4 von der WM verabschiedet. Wieder keine Revanche für Berlin! Der Arm Gottes gehört jetzt wohl dem Uruguayaner Suarez, der in der letzten Minute der Verlängerung gegen Ghana einen Penlty herausforderte, den Ghana dann vergab. Im Elferschiessen setzte sich dann Uruguay durch. Diese verloren dann aber gegen Holland 2:3. Soweit die letzten Resultate der WM 2010. Seit ich hier in Fiji bin hab ich immerhin ein paar Spiele live gesehen.
Was wir allerdings weiterhin noch unternehmen steht im Moment in den Sternen und die scheinen nur sehr zaghaft zu uns herüber. Durch den oben schon erwähnten Stress können wir uns eigentlich an nichts mehr erfreuen. Mit den Haien tauchen zu gehen war unser Ziel. Vielleicht werden wir es verfolgen und am Pcific Harbour, unweit von Suwa einchecken. Irgendwie müssen wir die nächsten Tage ausfüllen um nicht komplett aus dem Häuschen zu geraten. Es wäre gut möglich das wir hier, auf Caqualai nochmal in die Unterwasserwelt abtauchen um wieder die Riffs zu sehen und uns an der Vielfältigkeit der Tierwelt neue Ideen holen. Danach werden wir wohl das Abendessen runterhaun das ja nicht immer so mein Geschmack ist und wahrscheinlich nicht an der täglichen Kava Session teilnehmen. Dieses viel gepriesene Kava kann leider auch nicht wirklich was. Anfangs dacheten wir noch das es ein netter Ausgleich wäre, dann aber kamen wir drauf das man nur einen Wasserbauch davon bekommt ohne wirklich berauscht zu werden. Das einzig schöne Gefühl, ist die Tatsache das die Zunge davon taub wird. Wenn ich mir die Jungs hier anschau, dann muss es schon recht langweilig sein, denn unterhaltsam wird es hier nie. Frauen sind von dieser „Party“ natürlich wieder mal ausgeschlossen. Auch Fiji is a mens world, wie uns unser Taxifahrer versicherte, der uns von Nadi bis zur Waidalai Bridge brachte. Er erzählte uns eigentlich überhaupt eigenartige Geschichten über den kleinen Inselstaat. So soll dieser schon vor 1 Million Jahre von Menschen die rund um den Tangaanika See wohnten besiedelt worden sein, weil dort eine Seuche ausgebrochen war. Im 17. Jahrhundert kamen dann die Engländer, was ich ja noch bestätigen kann und brachten dann auch gleich ne Menge Inder ins Land, weil sie Arbeiter für ihre Zuckerrohrplantagen brauchten. Ca. 20% der Menschen sind hier Hindus, 60% allerdings sind Christen die sich wiederum in die verschiedensten Unterteilungen spalten. Der Sonntag scheint hier so heilig zu sein das nicht mal öffentliche Busse verkehren, abgesehen davon das hier anscheinend jeder in die Kirche geht. Wir haben aus Interesse auch mal an einem der Gottesdienste auf Mana teilgenommen und konnten beobachten wie der grösste Teil der Gläubigen erst nach der obligaten Geldeinsammlung gekommen ist. Einige Moscheen hab ich auch gesehen, auf dem Weg von Nadi nach Suwa. Die Villages schauen durchaus sauber aus und die kleinen bunten Häuschen sind sehr gut in Schuss. Unser Taxler erzählte uns von den Tribes auf die hier sehr viel gehalten wird und das er bei allen Putschen die dieses Land seit 1978 (hoffentlich stimmt die Zahl) dabei war. Danach war er 18 Jahre beim Militär und hat sich in diversen Auslandseinsätzen (Iran, Irak usw.) seinen Sold verdient. Privat versteht sich. Er zeigte uns auch das ehemalige Parlament in Suwa, ein schmuckes Haus mit hohem Dach aus dem es immer noch verbrannt roch. Die Stadt selber hat etwas von einer Südamerikanischen Kleinstadt, die Schnapsläden sind überall vergittert und der Verkehr wäre für Europäer ein wenig zu stressig. Ca. 300.000 Menschen leben in ihrem Einzugsgebiet, was etwas 1/3 der Gesamtbevölkerung ausmacht. Mahagoniholz und Zucker scheinen nach dem Tourismus die besten Devisenbringer zu sein. Unterwegs hielten wir öfters an um uns z.B. leckere Orangen zu kaufen und Nüsse die mich an Maroni erinnerten, nur um einiges grösser waren. Er versprach uns auch Bananen aber die konnten wir leider auf unserer Fahrt nicht finden. Schade. Einheimische Früchte scheint es ja wenige zu geben. Neben den bereits erwähnten wäre das noch Kokosnuss und eine Frucht die sich Noni nennt, die im grossen Stil angebaut wird um sie als Medizin gegen allerlei Beschwerden zu verkaufen. Christina erzählte mir später das der Saft auch bei uns zu erhalten wäre. Bounty Rum wäre allerdings ein Exportschlager, zumindest was meinen Gaumen betrifft. Der Alkoholgehalt von 58% hat es schon in sich, überzeugt hat mich allerdings der feine süssliche Geschmack, dem kein Kopfweh folgt. Eine Flasche mit 1 l Inhalt kostet so um die 58 fd. Ich werde meine Arbeit jetzt mal unterbrechen um noch eine Runde in die Unterwasserwelt abzutauchen und mir frische Ideen zu holen. Im Moment ist es drückend heiß, als ob ein Gewitter im Anzug wäre. So recht glauben tu ich allerdings nicht das eines kommen wird. Abends werden wir wohl die selben Lieder an der Gitarre zum Besten gegeben bekommen die klingen hier zwar besser interpretiert, nur die Tatsache das es schon wieder „Knockin on heavens door“ ist und anderer Schmusekram aus den Kehlen der Sänger auf uns einprasselt würgt mich schön langsam. Mit leisem klatschen kann ich den Entertainern zwar Respekt zollen das war es aber auch schon wieder.